Das Kriegserleben im Feld und in der Heimat wurde weniger durch die Nationalität geprägt als vielmehr durch Geschlecht, Generation und Region.
Traditionelle Denk- und Verhaltensmuster waren bei der Bewältigung der Kriegserlebnisse wichtiger als unmittelbar aus dem Kriegsumfeld stammende Sinnstiftungsangebote.
die biographische Krisensituation ging in den untersuchten Familien also keinesfalls mit dem Ende der Bürgerlichkeit einher.
Mit ihren Ergebnissen leistet die Arbeit einen Beitrag zur mentalitätsgeschichtlichen Erforschung des Bürgertums im 20. Jahrhundert. Sie zeigt zudem, dass sich Briefe hervorragend als Quellengattung für die Erforschung individueller Werthaltungen und deren Deutung eignen.
Dietmar MolthagenDietmar Molthagen, geb. 1974, studierte Geschichte, Politik und Evangelischen Theologie in Hamburg und Leicester. Seit 2005 ist er Referent für Rechtsextremismus im Forum Berlin der Friedrich-Ebert-Stiftung.
mehr