Wallstein Verlag

Vom Wettkampf der Dichter


Der musische Agon bei den Griechen


Der Agon ist »das allgemeine Gärungselement«, das, »sobald die nötige Freiheit da ist«, unser Wollen, wie auch unser Können, steigert. Der Verfasserin geht es um die Einwirkung des Musischen in Leben und Erziehung.


Nietzsche und Jacob Burckhardt haben vor mehr als einem Jahrhundert auf die vom Wettkampf bestimmt Lebensweise der Griechen hingewiesen. Burckhardt kennzeichnet in seiner Griechischen Kulturgeschichte die Zeit nach dem Abschluss der dorischen Wanderung als die Zeit des agonalen Menschen. Der Agon ist »das allgemeine Gärungselement«, das. »sobald die nötige Freiheit da ist«, unser Wollen, wie auch unser Können, steigert. Die Agonalität, das Sichmessen unter seinesgleichen, steht im Gegensatz zu Despotismus und Kastenwesen. Es steht aber auch in einem Spannungsverhältnis zur Demokratie. Die Wissenschaft hat sich bisher nur der Erforschung gymnischer und hippischer Wettkämpfe zugewandt. Burckhardts und Nietzsches Entdeckung des Agonalen als Grundmacht des gesamten griechischen Lebens wird von Ranata von Scheliha hier erstmals wissenschaftlich ausgebaut. Die Verfasserin wahrt die Distanz zu unseren modernen Wertungen: Es geht ihr um die Einwirkung des Musischen in Leben und Erziehung. Vor aller Augen erreicht der Sieger im Wettlauf das Ziel. Wieviel schwerer ist es, Dichtungen zu beurteilen! Wer waren die Preisrichter? Wie wurde entschieden? Waren politische Umstände, gesellschaftliche Bedingtheiten ausschlaggebend? Der musische Agon ist ohne seine staatlichen und politischen Bezüge nicht richtig zu verstehen.
Das Thema ist komplex, es umfasst mehrere Disziplinen: Geschichte, Heortologie, Religionswissenschaft, die Geschichte der Gymnastik und ihrer Spiele, Musik- und Theaterwissenschaft, Literatur- und Kulturgeschichte.

Publikation der Stiftung Castrum Peregrini, bereits 1987 in Amsterdam erschienen.

Aus dem Inhalt: Zum Ursprung der musischen Agone. - Phapsoden-Aone. - Skenische Agone: Tragödien. - Skenische Agone: Komödien.
www.castrumperegrini.org

Renata von Scheliha

Renata von Scheliha wurde mit ihrem Homer-Buch »Patroklos« (Basel 1943) bekannt. Sie starb 1967 in New York. Von ihrer umfassenden Einsicht zeugen auch die jetzt aus dem Nachlass herausgegebenen Studien zum Wettkampf der Dichter.

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