Peter Fenves rekonstruiert zum ersten Mal Kants nachkritische Schriften als philosophische und politische Projekte eigenen Rechts. Er erläutert, wie präzise Kant die These vom »radikal Bösen« konzipiert, entfaltet und verkompliziert - eine These, die zum Ausgangspunkt des gesamten Spätwerks avanciert. Ebenso untersucht der amerikanische Literaturwissenschaftler Kants Antithese des »radikal Bösen«, der zufolge die Menschen auf der Erde nur existieren, um einer anderen Art oder Rasse von Menschen den Weg zu ebnen. Demzufolge hätten die Menschen nicht das Recht, die Erde für sich zu beanspruchen und unter sich aufzuteilen; eher bereiteten sie den Globus für dessen legitime Eigner vor. Mit dieser These wird Immanuel Kant zum Wegbereiter einer modernen »Geo-Ethik«.
Peter FenvesPeter Fenves, geb. 1960, lehrt Germanistik, Komparatistik, Philosophie und Judaistik und ist Professor für Literatur in Evanston (USA).
Veröffentlichungen u.a.: Chatter: Language and History in Kierkegaard (1993); Arresting Language: From Benjamin to ...
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