Avital Ronell ist eine der führenden Literaturwissenschaftlerinnen der USA, die in ihren Werken eine große Spannweite an literatur- und kulturtheoretischen Themen behandelt. Ob sie über die Frage der Dummheit (»Stupidity«, 2001) schreibt oder über das soziopathische Phänomen der Sucht (»Crack Wars«, 1993), stets entzündet sich in Ronells Texten der Funke der Erkenntnis an der fortlaufenden Befragung der Theorie durch die Dichtung, allen voran durch die dekonstruktive Relektüre kanonischer Texte deutschsprachiger Literatur. Der Band präsentiert sieben ihrer wichtigsten Essays erstmals in deutscher Sprache: Neben Klassikern dekonstruktiver Lektürepraxis wie dem Essay zu Kafkas »Schloß« oder Basistexten avancierter feministischer Literaturtheorie wie der Studie zu den Frauenfiguren in Goethes »Tasso« zeigt der Band auch, dass Ronells unzeitgemäße Forschung die gegenwärtige Diskussion um die Verbindung von Literatur und »Immunität« schon in den frühen neunziger Jahren im Zeichen von AIDS antizipierte.
Avital RonellAvital Ronell, geb. 1952, ist Professorin für Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Anglistik und Co-Direktorin des transdisziplinären Forschungsprogramms »Trauma & Violence« an der New York University.
Veröffentlichungen u.a.: Loser Sons ...
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