Der Kriminalroman hat als Genre mit relativ starren erzählerischen Normen die Autoren des 20. Jahrhunderts immer wieder herausgefordert. Am Beispiel von drei Schriftstellergenerationen verfolgen die Beiträger die Öffnung des Genres: Friedrich Glauser (1896-1938) war Zeitgenosse Simenons und ein Pionier des deutschsprachigen Kriminalromans. Seine Romane zeichnen sich durch einen ungekannten Reichtum der Milieuschilderungen aus.
Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) und Patricia Highsmith (1921-1995) trugen ab Beginn der 1950er-Jahre mit ihrer Unterwanderung der regelhaften Konventionen und deren moralischer Implikationen entscheidend zur Öffnung des Genres und zu seiner literarischen Anerkennung bei. Hansjörg Schneider (*1938) schließlich schrieb seinen ersten Roman um Kommissär Hunkeler 1993 zu einem Zeitpunkt, als der Kriminalroman bereits mit einer gewissen Selbstverständlichkeit zu den postmodernen literarischen Möglichkeiten sozialkritischen Schreibens zählte
Ein besonderes Augenmerk der Sommerakademie gilt, hier am Beispiel von Highsmith, auch den Manuskripten und der Textgenese.
Mit Beiträgen u.a. von: Hubert Thüring, Elio Pellin, Peter Gasser, Peter Rusterholz, Jochen Vogt, Elisabeth Bronfen, Ulrich Weber
Peter GasserPeter Gasser, geb. 1951, studierte Philosophie, Germanistik und Romanistik und promovierte an der Universität Neuchâtel. Seit 1995 ist er dort Lehrbeauftragter für deutschsprachige Literatur der Schweiz und wurde 2001 zum Professeur associé ernannt.
Mithg.: ...
mehrElio PellinElio Pellin, geb. 1964, promovierte 2006 an der Universität Bern. Er ist Verantwortlicher für Öffentlichkeits- und Kulturarbeit an der Universitätsbibliothek Bern. 2006, 2008 und 2010 war er Co-Projektleiter der Sommerakademie Schweizer Literatur am Centre ...
mehrUlrich WeberUlrich Weber, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Literaturarchiv (SLA), Mitherausgeber der Werke Dürrenmatts und Dürrenmatt-Biograf.
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