Warum boomt das Mittelalter? Was haben Ritter im 21. Jahrhundert verloren? Wozu Helden und Heilige? Und welche Möglichkeiten hat die Literatur, jenseits des Historischen Romans, alte Stoffe in neue Formen zu gießen? Diesen Fragen geht Felicitas Hoppe anhand zweier nach wie vor faszinierender und verstörender Figuren nach: dem Ritter Iwein aus der illustren Tafelrunde um König Artus und der Heiligen Johanna von Orleans, die 1431 in Rouen verbrannt wurde und deren lange Geschichte literarischer Rezeptionen deutlich macht, wie fruchtbar und heikel zugleich die Verwertung historischer und legendärer Stoffe sein kann.
Dabei geht es nicht nur um Traditionen der Nacherzählung, sondern auch um das Publikum, um die mittlerweile überraschend große Schnittmenge zwischen so genannter Kinder- und Erwachsenenliteratur, um die Sehnsucht nach Vorbildern, Gewissheiten und Trostbüchern und, nicht zuletzt, um die Frage, ob es einen Unterschied gibt zwischen Aufbruch und Flucht: Abenteuer - was ist das?
Felicitas HoppeFelicitas Hoppe, geb. 1960, studierte Literaturwissenschaften, Sprachen und Religionswissenschaften in Tübingen, den USA, Rom und Berlin, wo sie seit 1996 als freie Schriftstellerin lebt. 2007 veröffentlichte sie »Iwein Löwenritter«, eine Nachdichtung ...
mehr