Welche Stellung nehmen Schriftsteller und Gelehrte in der absolutistischen Gesellschaft ein?
Vittorio Alfieri d’Asti sieht den der Moral verpflichteten Schriftsteller als natürlichen Antagonisten des Herrschers, der stets zum Wohle seines Staates handeln muss. Aus dieser Prämisse heraus lehnt der Dramatiker jegliches höfische Mäzenatentum ab und propagiert den Gedanken der freien, unabhängigen Schriftstellerexistenz - eine im Kontext der Aufklärung und des gesellschaftlichen Wandels im Umfeld der Französischen Revolution wegweisende Idee.
Seine Grundfragen sind heute noch von Brisanz: Wie verhalten sich die Intellektuellen? In welchem Verhältnis stehen die schöpferischen Kräfte zum Machtapparat und zur technokratisch organisierten Regierungsgewalt?
Vittorio AlfieriVittorio Alfieri (d’Asti) (1749-1803) war der bedeutendste italienische Dramatiker seiner Zeit. Er veröffentlichte neben Tragödien auch Gedichte und eine Autobiographie (»Vita«) sowie die beiden politischen Abhandlungen »Della tirannide« und die hier ...
mehrEnrica Yvonne DilkEnrica Yvonne Dilk, geb. 1954, ist Literaturwissenschaftlerin an der Università Cattolica in Mailand.
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