Nach 1945 mussten sich die christlichen Kirchen an die neuen gesellschaftlichen und politischen Konstellationen in der BRD anpassen.
Wichtige Impulse gingen von der Veränderung der Medienlandschaft, dem verstärkten politischen Handlungsdruck, der Wahrnehmung neuer religiöser Konkurrenzanbieter und dem veränderten Nachfrageverhalten kirchlicher Adressaten aus. Diese neuen Bedingungen untersucht Thomas Mittmann am Beispiel der evangelischen und katholischen Akademien, und zwar sowohl auf der strukturellen Ebene als auch im Hinblick auf den Wandel ihrer Fremd- und Selbstdeutungen.
Dabei zeigt ihre Geschichte vor allem die Anpassungsfähigkeit religiöser Institutionen in der modernen Gesellschaft. Akademien erschlossen ihren Kirchen nicht nur Kompetenzen in neuen Handlungsfeldern und schufen moderne dialogorientierte Kommunikationsformen, sondern waren zudem federführend an der Entwicklung neuer zukunftsträchtiger Vorstellungen von »Kirche« beteiligt.
Thomas MittmannThomas Mittmann, geb. 1965, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Universität Bochum.
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