Das Thema Apartheid und die Politik des südafrikanischen Regimes beschäftigte in den 1970er und 1980er Jahren alle Ebenen der Evangelischen Kirche in Deutschland. Von der EKD über die verschiedenen Landeskirchen bis hin zur Gemeindeebene war ständig die Frage präsent, welche Reaktion angesichts des rassistischen Burenregimes angemessen sei. Die Evangelische Frauenarbeit in Deutschland trat dabei besonders hervor und rief ab 1978 dazu auf, keine »Früchte der Apartheid« zu kaufen. Sie initiierte damit die wichtigste Kampagne gegen die Apartheid in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Auseinandersetzung mit der Apartheid hat einen weitgehenden Wandel im westdeutschen Protestantismus mit ausgelöst. Angesichts der Globalisierung und der abnehmenden Bedeutung klassischer Formen kirchlichen Lebens boten sich hier Möglichkeiten, das eigene Christentum neu zu definieren. Dabei zeigten sich veränderte Vorstellungen von Frömmigkeit und christlicher Legitimation.
Sebastian TrippSebastian Tripp, geb. 1980, ist Historiker in Bochum. Er studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Rechtswissenschaften und Historische Hilfswissenschaften in Marburg. Von 2006 bis 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der DFG-Forschergruppe »Transformation ...
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