Während des »Dritten Reiches« verfassten ausländische Botschafter, Gesandte und Konsuln zehntausende Berichte, die über Politik und Gesellschaft in Deutschland 1933-1945 Aufschluss geben. Wie schätzten die Diplomaten das NS-Regime ein? Was berichteten sie über Einstellung und Verhalten der deutschen Bevölkerung? Wie nahmen sie die Verfolgung der Juden wahr, mit deren Folgen sie durch die Erteilung von Visa unmittelbar konfrontiert waren? In der Zusammenschau dieser »fremden Blicke« entsteht ein Gesamtpanorama von Herrschaft und Gesellschaft im »Dritten Reich«, das sich von den regimeinternen Lageberichten oft signifikant unterscheidet.
Die Beiträge dieses Bandes werten diese bisher ungenutzten Quellen zum ersten Mal systematisch aus. Zudem werden die Berichte von zehn unterschiedlichen Ländern auszugsweise in einem ausführlichen Quellenteil dokumentiert: spätere Kriegsgegner des »Dritten Reiches« wie die USA, Großbritannien, Frankreich und Polen, neutrale Staaten wie die Schweiz und Dänemark, Verbündete des NS-Regimes wie Italien und Japan sowie süd- und mittelamerikanische Staaten wie Argentinien und Costa Rica.
Frank BajohrFrank Bajohr ist seit 2013 wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München, Privatdozent an der Universität Hamburg und Lehrbeauftragter an der Universität München.
Veröffentlichungen u.a.: Schreibenlassen. ...
mehrChristoph StruppChristoph Strupp, geb. 1966, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH).
Veröffentlichung u.a.: Nahverkehr und Nationalsozialismus. Die Hamburger Hochbahn AG im »Dritten Reich« (2010).
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