Wir sprechen im Alltag, »wie uns der Schnabel gewachsen ist«, und tatsächlich sind die Schnäbel vielfältig gewachsen.
Wir kennen seit langem altersspezifische Sprechweisen (Schüler- oder Studentenjargon), Sondersprachen nach Milieu oder Herkunft, Dialekte und Soziolekte, Kauderwelsch oder Rotwelsch, daneben aber auch Fachsprachen bestimmter Berufe. Jäger und Fischer, Seeleute und Bergleute, Drucker, Kaufleute, Mediziner und Juristen haben ihre eigenen »Fachausdrücke«. Mit dem Siegeszug der Naturwissenschaften sind immer neue Kürzel der internen Verständigung entstanden. Schließlich verwenden heute die Medien, das Internet, das globale Management und das Militär eigene »Sprachen«.
In Valerio 14/2012 wird den Spannungen zwischen Fachsprachen und Normalsprache nachgegangen. Warum entstehen solche speziellen Jargons oder Fachsprachen, welche Funktion haben sie? Versperren sie sich der normalen Kommunikation oder bereichern sie diese? Formen sie unser Bewusstsein, indem sie bestimmte Sachverhalte schöner, flotter, smarter darstellen? Werden sie von der Literatur aufgenommen, etwa von der Lyrik? Ist die Kunstkritik schon zur Fachsprache, zum Rotwelsch der Insider geworden?
Mit Beiträgen von Franz-Josef Arlinghaus, Peter Geimer, Michael Hagner, Nina Janich, Joachim Kalka, Jürgen Kaube, Wolfgang Klein, Michael Krüger, Norbert Miller, Hans-Jörg Rheinberger, Ulf Stolterfoht, Jan Wagner und Urs Widmer.
Michael StolleisMichael Stolleis, geb. 1941, lehrte von 1974 bis 2006 als Professor für Öffentliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte an der Universität in Frankfurt a. M. und war von 1992 bis 2009 Direktor des dortigen Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte. ...
mehrJulia VossJulia Voss, geb. 1974, Kunsthistorikerin und Journalistin. Seit 2007 leitende Redakteurin des Kunstressorts der FAZ. Zahlreiche Artikel zu Restitution, Kunst, Kunstgeschichte und Museen im Nationalsozialismus.
Sie wurde 2009 mit dem Sigmund Freud-Preis ...
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