Die »Pille« veränderte die Welt. Im Osten wie im Westen entwickelte sie sich zum zentralen Symbol einer »sexuellen Revolution«, stellte die überkommenen Normengefüge in Frage und die Machtverhältnisse der Geschlechter auf den Kopf - mit weitreichenden Folgen. Ihre Markteinführung Anfang der sechziger Jahre geriet zu einer fundamentalen Herausforderung: nicht nur für die Frauen und Männer auf allen Kontinenten, für ihr Sexualleben und für ihre Familienplanung. Herausgefordert fühlten sich auch die Hüter traditioneller Werte in Politik, Religion und Kultur. Manche Gesellschaften hießen das Pharmazeutikum der Moderne willkommen, andere verweigerten sich strikt.
David P. Cline (Blacksburg, USA): Strange Bedfellows: Surprising Allies in the Struggle over Abortion and Birth Control in 1960s Massachusetts
Boris Denisov/Victoria Sakevich (Moskau): Birth Control in Russia: A Swaying Population Policy
Delia Devin (Leeds): Modern Contraception and State Intervention in Fertility Control: The Case of China
Annette Leo: »Fünf Kinder - auf keinen Fall«: Entscheidungen für oder gegen die Pille in der DDR der 1970er und 1980er Jahre
Rita Schäfer (Frankfurt a. M.): Kontroversen über Verhütungsmittel im Kontext von gender, sex und race in Südafrika
Lutz NiethammerLutz Niethammer, geb. 1939,
ist Professor (em.) für Zeitgeschichte und Senior Advisor am Imre Kertész-Kolleg an der Universität Jena.
mehrSilke SatjukowSilke Satjukow, geb. 1965,
ist Professorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Magdeburg.
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