Als junger - und entschieden demokratischer - Verwaltungsjurist machte Hans Simons in der Weimarer Republik eine steile Karriere, bis ihn die Nationalsozialisten 1933 wegen seiner Zugehörigkeit zur SPD aus dem Staatsdienst entließen. Simons emigrierte in die USA, lehrte Politikwissenschaft an der New School for Social Research in New York und beriet das Office of Strategic Services (OSS) sowie andere für die »Feindwahrnehmung« und Nachkriegsplanung zuständige Regierungsbehörden. 1947 kehrte er als US-Staatsbürger erstmals nach Deutschland zurück und war als Verbindungsoffizier der Amerikaner beim Parlamentarischen Rat an der Ausgestaltung des Grundgesetzes beteiligt. Nach dieser Aufbauhilfe für die westdeutsche Demokratie leitete Simons zehn Jahre lang die für ihre Unterstützung emigrierter Wissenschaftler berühmte New School. In den sechziger Jahren war er im Auftrag der Ford Foundation als bildungspolitischer Berater in Asien und Lateinamerika tätig. Simons´ bisher kaum untersuchte Lebensgeschichte liefert neue Zugänge zur Exilforschung, zur Entstehungsgeschichte der Bundesrepublik und zur Wirkungsgeschichte transnationaler Nichtregierungsorganisationen im 20. Jahrhundert.
Philipp HeßPhilipp Heß, geboren 1980, studierte Geschichte, Geographie, Staatswissenschaften und Erziehungswissenschaften in Erfurt und Jena. Seit August 2016 ist er als Lehrer an einem Thüringer Gymnasium tätig. 2011 erhielt er das erste Promotionsstipendium der ...
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