Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vollzog sich in der Naturphilosophie ein Wandel von einem statisch-klassifikatorischen zu einem dynamisch-entwicklungsgeschichtlichen Denken. Damit veränderte sich auch der Blick auf die Ordnung der Welt: Die Idee einer unwandelbaren und vollkommenen Seinsordnung wich dem Gedanken einer historischen Entwicklung der Natur, die nicht metaphysisch determiniert ist. Dieses genealogische Denken strahlte rasch auf die Philosophie, die Historiografie sowie verschiedene Künste wie Literatur und Musik aus.
Der neue Band in der Schriftenreihe des Zentrums für Klassikforschung versammelt Beiträge, die den Konzeptualisierungen des Entwicklungsgedankens in den verschiedenen Wissensgebieten und Künsten um 1800 nachgehen. Sie konturieren das genealogische Denken als zentralen Problemkomplex der modernen Wissenschafts- und Kulturgeschichte.
Franziska BomskiFranziska Bomski arbeitet seit 2012 als Forschungsreferentin für die Klassik Stiftung.
mehrJürgen StolzenbergJürgen Stolzenberg, geb. 1948, studierte Philosophie, Germanistik und Linguistik. Promotion 1982 mit einer Arbeit zu Fichtes Begriff der intellektuellen Anschauung. Von 1998 bis 2013 war er Professor für Philosophie an der Universität Halle-Wittenberg. ...
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