Unser gesichertes Wissen über die Urgeschichte der Menschheit ist angesichts der dünnen Quellenlage sehr begrenzt. Dennoch werden seit längerer Zeit sehr erfolgreiche Fernsehdokumentationen ausgestrahlt, die minutiös den Alltag in der fernsten menschlichen Vergangenheit präsentieren. Georg Koch untersucht, wie diese Darstellungen aus dem Zusammenspiel von Filmemachern und Wissenschaftlern entstanden und welchen Wandel sie seit den 1950er Jahren in der Bundesrepublik und in Großbritannien durchliefen. Er zeigt, wie Archäologen zu Medienstars des frühen britischen Fernsehens wurden, wie Hightech, Exotik und Abenteuer Einzug in die Darstellung der Archäologie hielten und wie inszenierte Erzählungen ein Millionenpublikum erreichten. Dabei wird deutlich, dass sich in den Betrachtungen der Urgeschichte stets Projektionen der Gegenwart finden, die zeitgemäße Antworten auf gesellschaftliche Fragen bieten.
Georg KochGeorg Koch, geb. 1984, studierte Geschichte und Public History an der FU Berlin und promovierte an der Universität Potsdam. Im Rahmen des interdisziplinären Verbundprojekts »Living History« war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische ...
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