Erich Auerbach (1892-1957) schrieb als Philologe im Istanbuler Exil »Mimesis. Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur«. Der literaturhistorische Klassiker reicht von Homer und der Bibel über Dante und Montaigne bis hin zur Moderne von Joyce, Proust und Virginia Woolf. Auerbachs Interpretationen sind angeregt von der Kulturphilosophie Giambattista Vicos.
Der erste Teil des Bandes entfaltet die intellektuelle Biographie des deutsch-jüdischen Gelehrten, der von seinem Marburger Lehrstuhl vertrieben wurde und nach dem türkischen Jahrzehnt noch in Princeton und Yale internationale Anerkennung fand. Wie eigenwillig Auerbach die säkulare Perspektive im Detail erschloss, demonstrieren Essays zu Paulus, Dante, Vico und Montaigne. Die Sammlung schließt mit vier Fallvignetten, die den Kulturphilosophen in exemplarischen Konstellationen des inneren und äußeren Exils zeigen. Unter anderem wird seine frühe Freundschaft mit Walter Benjamin beleuchtet.
Matthias BormuthMatthias Bormuth, geb. 1963, Professor für Vergleichende Ideengeschichte an der Universität Oldenburg.
Veröffentlichungen u. a.: Editionen zu Hannah Arendt, Erich Auerbach, Karl Jaspers und Max Weber. Zuletzt: »Hannah Arendt und Karl Jaspers. Versuch ...
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