Immanuel Kant (1724-1804) führte ein janusköpfiges Doppelleben. Einerseits nahm er teil am wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Fortschritt im Zeitalter der Aufklärung. Dabei konzentrierte er sich konkret auf sachbezogene Erfahrungen und schwärmte nicht in übersinnliche, transzendente Bereiche.
Andererseits dachte er philosophisch über die Gründe und die Grenzen menschlicher Erfahrung und Erkenntnis nach. So wurden theoretische Weltkenntnis, praktisches Moralbewusstsein und kritische Urteilskraft zu Herausforderungen für ein Denken, das einer abstrakten, übergeschichtlichen Rationalität verpflichtet war. Kant favorisierte eine reine Vernunft, die er allen Menschen zuschrieb. Er selbst jedenfalls orientierte sich sein Leben lang mutig an dieser Fähigkeit, um so »das reine Gold des Denkens« zum Glänzen zu bringen.
Wie ihm dies gelang und wie es uns auch heute zur Orientierung dienen kann, stellt der Kant-Biograph und Aufklärungs-Experte Manfred Geier in seiner ganzen Komplexität, Tiefe und Dramatik anschaulich dar, wobei Kants Leben und Werk gleichermaßen zur Sprache kommen.
Matthias BormuthMatthias Bormuth, geb. 1963, Professor für Vergleichende Ideengeschichte an der Universität Oldenburg.
Veröffentlichungen u. a.: Editionen zu Hannah Arendt, Erich Auerbach, Karl Jaspers und Max Weber. Zuletzt: »Hannah Arendt und Karl Jaspers. Versuch ...
mehrManfred GeierManfred Geier, geb. 1943, studierte Germanistik, Politische Wissenschaft und Philosophie. 1973 promovierte er zur Linguistik Noam Chomskys. Von 1982 bis 1998 war er Professor für deutsche Sprache in Hannover.
Veröffentlichungen u. a.: Philosophie der ...
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