Volkhard Knigge hat den öffentlichen Umgang mit den NS-Verbrechen in der Bundesrepublik seit über 25 Jahren maßgeblich geprägt, konturiert und begründet und neuen Ansätzen mit Ausstellungen, Tagungen, Büchern und Interviews und in der praktischen Gedenkstättenarbeit konkrete Gestalt gegeben. Dieser Band versammelt erstmals die wichtigsten Aufsätze, Reden und Gespräche des Historikers und langjährigen Direktors der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Erkennbar werden die Entwicklungen und Verknüpfungen in seinem eingreifenden und transdisziplinären Denken: Geschichtsaneignung, Subjekttheorie und Psychoanalyse; Herausforderungen und Aporien des historischen Lernens an Gesellschaftsverbrechen; Spuren, Denkmale und die historische Vorstellungskraft; Kritik der Erinnerungskultur; das Verhältnis von Zeugnis, Kunst und Bildgedächtnis; eine Theorie von Gedenkstätten als zeitgeschichtliche Museen am historischen Ort; und nicht zuletzt: Weimar-Buchenwald als europäischer Ort. In der Summe verdeutlichen Knigges beharrliche Plädoyers die wachsende Relevanz von tiefgreifender Aufklärung über das 20. Jahrhundert für historisch-politische Bildung, europäische Kulturpolitik und »besseres Leben« für alle: begriffsscharf, eindringlich und konkret.
Axel DoßmannAxel Doßmann, Dr. phil., geb. 1968, Historiker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
mehrVolkhard KniggeVolkhard Knigge, Prof. em., Dr. phil., geb. 1954, Historiker, Geschichtsdidaktiker, Psychoanalytiker. Von 1994 bis April 2020 Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, kuratierte und leitete zahlreiche Ausstellungen, 2002 Ernennung ...
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