William Lindley war nach dem großen Brand von 1842 maßgeblich am Wiederaufbau Hamburgs beteiligt. Er gehörte zu den mobilen »civil engineers« aus England, die im beginnenden Industriezeitalter mit Erfindungsgeist und Weitsicht ihre Kenntnisse auf den europäischen Kontinent brachten und dort weiterentwickelten. In Hamburg plante Lindley von 1842 bis 1860 die Infrastruktur der rasch wachsenden Großstadt - z. B. durch eine moderne Kanalisation und Wasserversorgung - und machte sie damit zum Vorbild für andere deutsche und europäische Städte. Dabei wurde er von engagierten, am zeitgemäßen Fortschritt orientierten Unternehmern und Politikern unterstützt, musste sich aber auch mit starken beharrenden Kräften auseinandersetzen.
Die Biografie zeichnet eingehend Lindleys Leben nach. Sie geht auf Familie, erste Berufserfahrungen sowie seine Mitwirkung beim frühen norddeutschen Eisenbahnbau ein. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen seine Hamburger Arbeiten, doch werden auch weitere Projekte in deutschen und europäischen Städten dargestellt.
Lindley wollte mit seiner Arbeit zur Verbesserung der Hygiene und Gesundheit in der Bevölkerung beitragen und damit dem Gemeinwohl dienen.
Ortwin PelcOrtwin Pelc, geb. 1953 in Hamburg, ist Historiker. Nach Tätigkeiten an norddeutschen Hochschulen, Archiven und Museen war er von 1995 bis 2018 Abteilungsleiter für die Stadtgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts am Museum für Hamburgische Geschichte. ...
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