»Dies ist ein Buch aus Protokollen, ein Buch geschrieben in besonderen Bewusstseinszuständen.«
Die Gedichte der »Atemprotokolle« sind Zeugnis einer Reise ins Innere, auf die sich Aleš Šteger im Sommer 2018 begab. Ohne die Absicht, etwas Literarisches zu schreiben, entstehen dabei innerhalb von drei Tagen und Nächten Gedichte, die um das Sein und das Vergehen kreisen und der Frage nachgehen, warum letzten Endes alles zerfällt in den Prozessen des Alltäglichen und Oberflächlichen. Die Gedichte erzählen kleine, intime Geschichten oder stellen drängende Fragen unserer Zeit, in der Hoffnung, dass sie uns in unserer Verletzlichkeit berühren.
Du siehst einer Ameise zu, die eine tote Ameise trägt.
Erst zusammen sind sie das, was du Leben nennst.
Du bist lebendig nur insoweit du schon tot bist.
Doch kein lebendiger Toter. Ein mit Totem belebter.
Mit all dem, was du warst.
Mit all dem, wovor du flohst.
Reine Reglosigkeit der Bewegung.
Eine tote Ameise, die eine Lebende bewegt.
Matthias GöritzMatthias Göritz, geb. 1969, ist ein vielfach ausgezeichneter Lyriker, Theaterautor, Übersetzer und Romancier. Er veröffentlichte die Gedichtbände »Loops«, »Pools« und »Tools« sowie die Romane »Der kurze Traum des Jakob Voss« (2005), für den er den Mara-Cassens-Preis ...
mehrAles StegerAleš Šteger, geb. 1973, ist der bekannteste slowenische Autor seiner Generation und lebt in Ljubljana. Er studierte Vergleichende Literaturwissenschaften und Germanistik, reiste viel und debütierte 1995 mit einem Lyrikband. Darauf folgten weitere Gedichtbände, ...
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