Das Außenlagersystem des Konzentrationslagers Neuengamme ist bereits vielfach und umfassend untersucht worden. Doch was geschah an den »Orten des Terrors« in der unmittelbaren Nachkriegszeit und den folgenden Jahrzehnten, ehe an zahlreichen historischen Orten Gedenkstätten eingerichtet wurden? Maik Ullmann geht in seiner Dissertation der Frage nach, wie das Erinnern an den NS-Unrechtsorten der KZ-Außenlager möglich wurde. Lange Zeit wurden diese ebenso pragmatisch wie geschichtsvergessen umgenutzt und baulich überformt, waren aber auch Gegenstand von Gerichtsprozessen und fanden sich auf der vergangenheitspolitischen Agenda beider deutscher Staaten wieder. Allerdings waren die Lagerorte zu keiner Zeit wirklich vergessen. Auch die Erinnerungen der Überlebenden sind Teil einer Konflikt- und Entwicklungsgeschichte über die Aneignung und Deutung der Vergangenheit, die eng mit den erinnerungspolitischen Auseinandersetzungen inmitten des Ost-West-Konfliktes verwoben ist.
Maik UllmannMaik Ullmann, geb. 1990, studierte Geschichte, Erziehungswissenschaft und die Kulturen der technisch-wissenschaftlichen Welt an der TU Braunschweig.
Veröffentlichung: Oral History von rechts. Einstige Eliten der »Stadt des KdF-Wagens« im Gespräch mit ...
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