Eines Nachts kommt es in einer Fabrik zu einem ohrenbetäubenden Knall, ein gleißendes Licht macht die Nacht zum Tag, und von diesem Moment an wird die Heimat des Erzählers zu einer militarisierten Zone, in der die Grenze zur Wildnis zu verschwimmen droht und in der es nicht immer einfach ist, Opfer und Henker voneinander zu unterscheiden. Mehr als 900 Tage sind seit diesem Vorfall vergangen, und in der Trostlosigkeit der totalitären, gewalttätigen Welt, in der der Erzähler mit seiner Mutter lebt, gibt es für ihn nur einen Trost: seine Liebe zu Boris. Doch diese ist in ihrem Gebiet eine verbotene, wie auch die Sprache, die die beiden sprechen, nicht mehr erlaubt ist. Durch Briefe und heimliche Treffen in einem »Rattenzimmer« versuchen sie, beides zu erretten, ihre Liebe und ihre Sprache – bis sie erkennen, dass ihnen nur eine Flucht auf die »andere Seite« bleibt. Zusammen machen sie sich auf den Weg, mit ihnen die Last der Vergangenheit in Form eines Briefes – und einer Leiche.
In einer präzisen, poetischen, so schönen wie manchmal auch drastischen Sprache schildert Pol Guasch das Leben in einer post-apokalyptischen, totalitären Umgebung und ihre vielfältigen Unterdrückungen – und wie zwei junge Männer versuchen, für sich eine neue Welt zu erschaffen.
Kirsten BrandtKirsten Brandt (geboren 1963 in Friedberg, Hessen) studierte nach einer Buchhändlerlehre Portugiesisch, Englisch und Deutsch in Frankfurt, Hamburg, Lissabon und Braga. 1996 Umzug nach Barcelona. Literaturagentin bei Ute Körner Literary Agent, Leitung ...
mehrPol GuaschPol Guasch, 1997 in Tarragona geboren, studierte Literatur- und Kulturwissenschaften an den Universitäten in Barcelona und London. Nach zwei Lyrikbänden veröffentlichte er 2021 seinen Debütroman »Napalm al cor«, für den er im gleichen Jahr als bisher ...
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