»Wir hatten viel nachzuholen«, schreibt Kurt Morawietz über die fünfziger Jahre und erzählt von einem »Jungen Literaturkreis«, der sich von der Gegenwart »rückwärts in die Werke der Literaturgeschichte« hineinlas, um dann 1955, im Schillerjahr, eine Zeitschrift zu gründen, die sich im Titel auf Schillers Projekt bezog und den Untertitel »Monatsschrift des Jungen Literaturkreises« führte. 70 Jahre später legen wir das 300. Heft vor. Dieser bemerkenswerte Jahrestag ist Anlass, ein wenig durch die Jahrgänge der Zeitschrift zu streifen. In drei Abschnitten greifen wir auf ältere Ausgaben zurück, nehmen Impulse auf und führen sie ins Jetzt fort.
300 Hefte: Zunächst kommen Autorinnen und Autoren zu Wort, die in der Frühphase der Zeitschrift publiziert haben und es bis heute noch tun. Zudem blicken wir auf die Geschichte der Zeitschrift und fragen grundsätzlich nach der Bedeutung von Literaturzeitschriften heute.
Zeichen Zeichnung Linie Schrift Kritzelei: Der Abschnitt umkreist das Verhältnis von wort-bild-kunst und möchte all die sprechenden Komposita ernst nehmen, die uns in der Buchstabenwelt begegnen.
gehen: Das 3. Kapitel lässt sich inspirieren von Schillers Elegie »Der Spaziergang«, erstmals 1795 in den Horen erschienen. »[E]ndlich entflohn des Zimmers Gefängnis« wird zur Chiffre der Weltwahrnehmung angesichts der Welt.
Mit Arbeiten von: Jürgen Brôcan, Brigitte Burmeister, Safiye Can, Jan Decker, Julia Friese, Matthias Gubig, Wolfgang Hegewald, Mona Höke, Uwe Kolbe, Rainer Komers, Andrzej Kopacki, Claudio Landolt, Guezel Lütfiye, Emanuel Maeß, Anna Julian Mendlik, Ansgar Mohnkern, Volkmar Mühleis, Gerhard Ochs, Lydia Rammerstorfer, Nasima Razizadeh, Lisa Spalt und Mike Brumpreiksz (Fotografien) und anderen.
Die horen im Abonnement bestellen Andreas ErbAndreas Erb, geb. 1958 in Baden-Baden, ist Bildender Künstler und Literaturwissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen.
Veröffentlichungen u. a.:
Antje Rávic Strubel: Schlupfloch Literatur (Hg., 2016); Bernhard Jaumann: Tatorte und Schreibräume ...
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