Durch die von Entsetzen geprägte Wahrnehmung der Zeitgenossen ist zudem eine spezifische Text- und Bildersprache entstanden, die uns in den Medien der Zeit auf Schritt und Tritt begegnet und somit den Eindruck einer allgegenwärtigen Gewalttätigkeit im 17. Jahrhundert noch verstärkt.
In zwölf Beiträgen präsentieren die Autoren eine erstaunliche Fülle von Gewaltdarstellungen: Städteeroberungen während des Dreißigjährigen Krieges, religiös motivierte Massaker, die häufig als Begleiterscheinung von Krieg und Hunger vermutete Menschenfresserei sowie Rituale und Foltermethoden der frühneuzeitlichen Gerichtspraxis.
Auch die wichtigsten publizistischen wie künstlerischen Gewaltdarstellungen werden berücksichtigt. Hier spannt sich der Bogen von Tagebüchern und Feldkorrespondenz über Flugschriften, Romane und die Barocklyrik bis hin zur Malerei und zur musikalischen Inszenierung von Gewalt auf der Opernbühne.
Markus MeumannMarkus Meumann, geb. 1965, studierte Geschichte und Germanistik in Göttingen und Caen und promovierte 1993. Seit 1994 ist er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der Universität Halle-Wittenberg.
mehrDirk NiefangerDirk Niefanger, geb. 1960, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Literatur und Öffentlichkeit“ und seit 2014 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der ...
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