Der bisher unveröffentlichte Briefwechsel zwischen dem dänischen Schriftsteller und Märchendichter Hans Christian Andersen und einer bisher unbekannten Oldenburger Leserin, Lina von Eisendecher, ist ein bewegendes Zeugnis literarischen Lebens in Deutschland zwischen 1843 und 1862. Die kleine norddeutsche Residenzstadt wurde für Andersen eine »zweite Heimat«. In dem Haus an der Gartenstraße fand er Zuneigung und Verehrung. Die gefühlvollen Briefe erzählen die Geschichte wachsenden Ruhms des schwierigen, nach Liebe und Ansehen strebenden einsamen Künstlers und das einfühlsame Verständnis einer jungen Frau für die Werke des dänischen Dichters.
Der Briefwechsel ist ein schönes Beispiel für die Lesekultur zwischen Biedermeier und frühindustrieller Gesellschaft. Er wird jedoch in den Jahren 1848 bis 1850 unter dem Druck der politischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Dänemark auch zu einem beklemmenden Dokument wachsender Entfremdung.
Die vorliegende Edition der 87 Briefe wird um Andersens Tagebucheintragungen aus Oldenburg und weitere Dokumente aus diesem Lebenskreis ergänzt. Der Briefwechsel wird ausführlich kommentiert und intensiv erschlossen.
Hans Christian AndersenHans Christian Andersen (1805-1875) begann seine schriftstellerische Karriere mit Reisebeschreibungen und Skizzen. Seinen Weltruhm begründeten die »Märchen und Erzählungen für Kinder«, die er unter dem Einfluss der deutschen Romantik schrieb.
mehrErik DalErik Dal (1922-2006) war ein dänischer Buch- und Literaturgeschichtsforscher. Ab 1953 war er Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen, später von 1974 bis 1991 Direktor der Gesellschaft für dänische Sprache und Literatur. 1988 wurde er ...
mehrPaul RaabePaul Raabe (21.2.1927-5.7.2013) war Literatur- und Buchhistoriker. Von 1958 bis 1968 leitete er die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs Marbach, bevor er 1968-1992 Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel wurde. Danach war er bis 2000 ...
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