Die Politik expandiert im öffentlichen Raum. Doch mit der Ausdehnung geht auch eine Ausdünnung einher. Dieser Essay gibt Antwort auf die Frage, warum die Politik stockt und notwendige Veränderungen nur verwässert durchsetzbar sind.
Ein Schlüssel zur Lösung des Problems liegt nach Uwe Pörksens Ansicht in der Bedeutung der politischen Rede. Sie ist das stärkste Werkzeug, um die Aufgaben der Politik öffentlich zu machen. Denn politische Reden sind nicht nur Wirkungsinstrument, sondern vor allem Klärungsinstrument. Unter diesem Aspekt war Gerhard Schröders Reformrede »Agenda 2010« ein nachweisbar schwacher Text. Pörksen geht der Frage nach, was eine gute und glaubwürdige Regierungserklärung ausmacht.
In drei Schriften entwirft er einen Grundriß praktischer politischer Poetik. Sein Plädoyer für die traditionsreiche Kulturtechnik der politischen Rede und die durchsichtige Darstellung ihrer Spielregeln mündet in den konkreten Vorschlag, eine »Akademie zur guten Rede« zu gründen und aus Rednerschulen Politikwerkstätten zu entwickeln.
Uwe PörksenUwe Pörksen, geb. 1935, ist Sprachwissenschaftler und Schriftsteller. Er war von 1976 bis 2000 Professor für Deutsche Sprache und Ältere Literatur in Freiburg. Forschungsschwerpunkte sind die Erzählkunst des Mittelalters, Geschichte der Naturwissenschaftssprachen ...
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