Stefan Schweizer analysiert vier historische Festzüge, die zwischen 1933 und 1939 jeweils anlässlich des »Tags der Deutschen Kunst« von der NSDAP-Gauleitung in München veranstaltet wurden. Ihre festliche Aufführung war ein Akt der Staatsrepräsentation, der unmittelbar auf den anwesenden Diktator und die höchsten Regimerepräsentanten bezogen wurde. Organisation, ritueller Ablauf und Rezeptionsbedingungen zielten auf die Vermittlung eines staatlich sanktionierten nationalsozialistischen Geschichtsbildes.
Stefan Schweizer rekonstruiert die Festzüge, untersucht ihre ikonographischen Strukturen und geht ihren Organisationsformen und Aspekten der Mobilisierung sowie Finanzierung nach. Aussagen von Zeitzeugen lenken den Blick auf Möglichkeiten der zeitgenössischen Rezeption und deren medialer Vermittlung.
Abschließend werden die in den Festzügen präsentierten Geschichtsbilder im Kontext kunstgeschichtlicher Paradigmen des »Dritten Reiches« diskutiert.
Stefan SchweizerStefan Schweizer, geb. 1968, studierte in Kassel und Verona Kunstgeschichte, Soziologie und Geschichte, 2001 promovierte er. Seit 2001 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen.
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