Aus dem Nachlass der weimarischen Hofdame Louise von Göchhausen ist ein Reisetagebuch überliefert, das diese als Begleiterin der Herzogin Anna Amalia während eines zweijährigen Aufenthaltes in Italien schrieb. Es handelt sich um eine bislang unveröffentlichte Quelle aus dem unmittelbaren Umfeld Goethes und des klassischen Weimar.
Göchhausens Tagebuch erweist sich als ein Faktenjournal, das tagtäglich, zum Teil mit genauen Zeitangaben, den jeweiligen Aufenthaltsort, die Reiseetappen, Ausflüge von Rom oder Neapel aus festhält, wie auch Besuche in Museen, Kirchen, Galerien, Konzerten und Opern. Daneben werden Begegnungen mit Menschen unterschiedlichen Standes beschrieben, sowie Anmerkungen zum Wetter, zur Qualität der Wege und Herbergen, zum Essen, zur Gesundheit usw. gemacht. Schließlich gibt es auch kurze Beschreibungen von Landschaften, knappe Urteile über Werke der bildenden Kunst oder Musik, über einzelne Menschen oder den allgemeinen Volkscharakter sowie einige in Konversationen aufgenommene, amüsante Anekdoten oder witzige sprachliche Wendungen, die das Tagebuch zu einem persönlichen Schriftstück machen.
Die Edition des Tagebuchs wird ergänzt durch einen umfangreichen Kommentar und ein mit biographischen Informationen versehenes Personenregister.
Juliane BrandschJuliane Brandsch, geb. 1958, studierte Germanistik in Leipzig; Promotion über Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen. Wissenschaftliche Mitarbeiterin u.a. am »Althochdeutschen Wörterbuch«, am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen ...
mehrLouise von GöchhausenLouise von Göchhausen (1752-1807) war Erste Hofdame Anna Amalias von Sachsen-Weimar-Eisenach (1739-1807). Gebildet und belesen, pflegte sie freundschaftlichen Umgang u.a. mit Goethe, Herder, Wieland, Knebel und Merck. Bekannt ist sie durch ihre Abschrift ...
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