Wallstein Verlag

Ultraviolett


Johann Wilhelm Ritters Werk und Goethes Beitrag - zur Geschichte einer Kooperation

Reihe: Schriften der Goethe-Gesellschaft; Bd. 80


Der Physiker und der Dichter: Im Jahr 1801 entdeckte J. Ritter die UV-Strahlung, doch die Anregungen dazu gab Goethe.


Im Februar 1801 entdeckte der junge, romantische Experimentalphysiker Johann Ritter in Jena die UV-Strahlung. Diese epochale Tat war nicht allein sein Werk: Er baute auf Goethes Optik auf, nutzte dessen wissenschaftliche Methode, teilte dessen Ziele und bekam von ihm wichtige Anregungen. Bereits am Tag nach seiner Entdeckung besuchte Ritter Goethe und zeigte ihm das Experiment - so dankbar war er dem Dichter.
In seiner Studie erzählt Olaf Müller den faszinierenden Weg zur Entdeckung des Ultravioletten. Er beginnt 1791 mit Goethes Protest gegen Newtons Farbtheorie. Kurz darauf hatte der Dichter alles beisammen, um als erster die Wirkungen des UV-Lichts zu sehen; doch an der Entdeckung schrammte er knapp vorbei. Nachdem er Ritter 1798 kennengelernt hatte, spornten beide einander in ihrer Forschung immer weiter an. Die wechselvolle Geschichte ihrer Zusammenarbeit bis zu Ritters tragischem Tod 1810 wird hier zum ersten Mal als Doppelbiographie umfassend dargestellt - einschließlich Ritters Nachleben im Faust und in den Wahlverwandtschaften. Wir müssen unser Goethe-Bild revidieren: Einer der großen Physiker um 1800 nahm seine Optik ernst.
Olaf L. Müller

Olaf L. Müller, geb. 1966, studierte in Göttingen und Los Angeles Philosophie, Mathematik, Informatik und Volkswirtschaftslehre. Seit 2003 ist er Professor für Naturphilosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Veröffentlichungen u. a.: Zu schön, um ...

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