Hanns-Joseph Ortheil: Literaturwissenschaftler, -kritiker, Lektoren und der Autor selbst untersuchen sein Werk.
Geschichte, Kunst und die Liebe: Das sind die großen Themen im Werk von Hanns-Joseph Ortheil. Die frühen Romane greifen historisch-politische Zäsuren deutscher Vergangenheit auf, indem sie von der deutschen Nachkriegsgeschichte und der konfliktbeladenen Auseinandersetzung mit der Vätergeneration erzählen. Jüngere Texte thematisieren Kunst und Künstlerfiguren. Sie begleiten Goethe durch Rom (»Faustinas Küsse«), berichten von Mozart und der glanzvollen Uraufführung seines »Don Giovanni« in Prag (»Die Nacht des Don Juan«) oder tauchen ein in den Farbenrausch eines jungen Malergenies im Venedig des 18. Jahrhunderts (»Im Licht der Lagune«). Mit »Die große Liebe« und »Das Verlangen nach Liebe« gelingt Hanns-Josef Ortheil schließlich eine Wiederbelebung des Liebesromans als ästhetisches Manifest.
Die Autoren widmen sich intertextuellen Bezügen ebenso wie zentralen Topoi, lesen Ortheils Texte als Künstler-, Familien- und Liebesromane und folgen damit dem Autor selbst, der im Gespräch mit Heinz-Jürgen Dambmann einleitend »aktuelle Projekte des Liebesromans« poetologisch bestimmt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Gedächtnis - Kunst - Liebe. Hanns-Josef Ortheils Erzählwerk
Die Liebe an und für sich. Hanns-Josef Ortheil im Gespräch mit Heinz-Jürgen Dambmann über »Projekte des Liebesromans«
Gedächtnis
Helmut Schmitz
Traumatische Räume. Autobiographie, Familiengeschichte und Raumerfahrung in Hanns-Josef Ortheils »Nachkriegs«-Zyklus
Paul Michael Lützeler
Hanns-Josef Ortheils »Abschied von den Kriegsteilnehmern«. Vergils »Aeneis« als Intertext
Julia Schöll
Vom nützlichen Nachteil der Historie. Die Figur des verlorenen Bruders in der deutschen »Erinnerungsliteratur«
Kunst
Heinz Gockel
Vom Poetischen und dem Element der Musik
Rüdiger Görner
In Flagranti - zur Erotik des Kunst-Körpers bei Hanns-Josef Ortheil
Stephanie Catani
»Vorbei war seine Zeit!«. Zur Mythisierung der Casanovafigur bei Arthur Schnitzler und Hanns-Josef Ortheil
Andrea Bartl
Gehen, Sehen, Notieren. Der Künstler als Flaneur im Werk Hanns-Josef Ortheils
Sandro Holzheimer
Identität durch Genuss. Oppositionen und Koalitionen in »Faustinas Küsse«
Liebe
Carolin Klemenz
Liebe als Kunst. Hanns-Josef Ortheils Roman »Das Verlangen nach Liebe«
Rainer Moritz
Kutteln in Weißwein. Essen, trinken, lieben in Hanns-Josef Ortheils Romanen »Die große Liebe« und »Das Verlangen nach Liebe«
Julia Eckert
Hanns-Josef Ortheils »Die große Liebe« als Anti-Werther-Roman? Zur Problematik des Konzepts der erfüllten Liebe in der Literatur
Michaela Kopp-Marx
Il rumore del mare. Mythos und Ästhetik in Hanns-Josef Ortheils »Die große Liebe«
Klaus Siblewski
»Vom Schwimmen und Baden« - bei Hanns-Josef Ortheil
Stephanie CataniStephanie Catani, geb. 1975, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bamberg.
Veröffentlichungen u. a.: Bastard. Figurationen des Hybriden zwischen Ausgrenzung und Entgrenzung (Mithg., ...
mehrFriedhelm MarxFriedhelm Marx, geb. 1963, ist seit 2004 Lehrstuhlinhaber für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bamberg und Koordinator der Bamberger Poetikprofessur.
Veröffentlichungen u.a.: Über Grenzen (Mithg., 2015); Wahrheit und Täuschung. ...
mehrJulia SchöllJulia Schöll, geb. 1971, ist Privatdozentin an der Universität Bamberg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u. a. die Literatur des 21. Jahrhunderts, Poetiken und Literaturtheorien der Gegenwart, Poetikprofessuren sowie Autorschaftskonzepte.
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