Schlagworte der seit den neunziger Jahren geführten globalen Diskussion über »Wiedergutmachung« sind Historical Justice und Transitional Justice. Von diesem Diskurs wurden Politik und Praxis der deutschen Entschädigung für NS-Verfolgte beeinflusst. In eingängigen Fallstudien zeigen deutsche und israelische Zeithistoriker, wie sich neue Akteure und Experten - z.B. große Unternehmen, der Kunsthandel, Vertriebenenverbände, aber auch die Historiker selbst - im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte in diesem Feld verhalten haben, wie die Dominanz eines »amerikanisierten« Rechtsdiskurses die Wiedergutmachung verändert hat und welche Rolle internationale Konferenzen dabei spielten. Der Band schließt mit einem Gespräch über die »Moral« von sechs Jahrzehnten Wiedergutmachungspolitik, an dem sich prominente Denker aus den USA, Israel, Österreich und Deutschland beteiligten. Dabei werden provokante Positionen zu Schuld und Schulden, Pflichten und Verantwortung und zu den Aufgaben von Staat und Gesellschaft deutlich.
Mit Beiträgen und Kommentaren von: Leora Bilsky, Henning Borggräfe, Lukas Meyer, Gabriel Motzkin, Iris Nachum, Susan Neiman, Benno Nietzel, Tim Schanetzky und Bernhard Schlink.
José BrunnerJosé Brunner, geb. 1954, ist Professor an der juristischen Fakultät des Instituts für Wissenschaftsphilosophie und -geschichte der Universität Tel Aviv. Von 2005 bis 2013 war er Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Tel Aviv.Veröffentlichungen ...
mehrNorbert FreiNorbert Frei ist Professor em. für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 1979 bis 1997 war er wissenschaft- licher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München, danach bis 2005 Lehrstuhlinhaber an der Ruhr-Universität ...
mehrConstantin GoschlerConstantin Goschler, geb. 1960, ist Professor für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum.
Veröffentlichungen u.a.: Europäische Zeitgeschichte seit 1945 (Hg. zus. mit Rüdiger Graf, 2010); »Wiedergutmachung. Westdeutschland und die Verfolgten des ...
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