Die 1955 gegründete Vierteljahresschrift wurde in Anknüpfung an die von Friedrich Schiller herausgegebene Monatsschrift benannt und widmet sich »ohne Scheuklappen und unabhängig von Moden« (WDR) allen Aspekten zeitgenössischer Literatur.
Mit jenem Zitat aus Hölderlins »Wanderung« luden »die horen« zu einem Dichtertreffen der besonderen Art: zur »Wanderung« mit dem Gedicht eines anderen: Jeder Schreibende kann Texte nennen, die ihn geprägt haben, die er bewundert, an denen er sich abgearbeitet hat. Wie aber, so wurden die Eingeladenen gefragt, steht es mit dem einen Gedicht? Gibt es ein Gedicht, das einen so über die Maßen mitgenommen hat, das man es im Kopf immer bei sich trägt, das einen nicht in Ruhe lässt, einem unerreichbar erscheint, verstört, zur Verzweiflung bringt, in Zorn geraten lässt, von dem man heimlich besessen ist, auf das man gar mit Neid blickt? Oder aber: Welches Gedicht aus jüngerer Zeit schaffte es, einen so zum Staunen zu bringen, zur Bewunderung gar, dass man unbedingt darauf aufmerksam machen möchte? In einem zweiten Schritt wurden den Anzitierten die Möglichkeit geboten, auf die Essays zu »ihrem« Gedicht zu reagieren, auf dass ein Gespräch zwischen den Zeilen entstehe, eine Zusammenkunft von Dichtung vielfältigster Art, ein Bekenntnis zum Gedicht.
Mit Beiträgen u.a. von: Anke Bastrop, Marcel Beyer, Nico Bleutge, Ann Cotten, Ulrike Draesner, Elke Erb, Sylvia Geist, Dorothea Grünzweig, Martina Hefter, Andrea Heuser, Norbert Hummelt, Bernd Jentzsch, Ulrich Koch, Uwe Kolbe, Ursula Krechel, Nadja Küchenmeister, Norbert Lange, Katja Lange-Müller, Marion Poschmann, Jörg Schieke, Kathrin Schmidt, Tom Schulz, Lutz Seiler, Ulf Stolterfoht, Hans Thill, Ron Winkler und vielen anderen.
Die horen im Abonnement bestellen Jürgen KrätzerJürgen Krätzer (1959-2019). Seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Gastdozenturen am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Publikationen in verschiedenen Bereichen, Schwerpunkt ...
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