Jutta Braden richtet den Blick auf die Geschichte jüdisch-christlicher Konversionen am Beispiel des frühneuzeitlichen Hamburg. Die Epoche war vom Alleinvertretungsanspruch der lutherischen Orthodoxie in Staat und Gesellschaft und der Verdammung der jüdischen Religion als Gotteslästerung gekennzeichnet. Der Wunsch nach Konversion der Juden manifestierte sich in Hamburg 1667 in einer Stiftung, die der Orientalist Esdras Edzardi zur Beförderung der Judenbekehrung begründete. Jutta Braden untersucht die Geschichte dieser in ihrer Zeit im Alten Reich einzigartigen Einrichtung. Nach der Begründung der Stiftung wuchs die Zahl der Konvertiten in der Stadt. Mit dem Übertritt zum Christentum gingen für Juden gravierende soziale und wirtschaftliche Veränderungen einher. Die Autorin zeigt, dass diese Grenzgänger zwischen zwei Religionen in der Hamburger Neustadt, dem Hauptwohngebiet der Juden, ein spezifisches Segment der Bevölkerung im Randbereich zwischen Judentum und Christentum bildeten.
Dem Buch sind zwei umfangreiche biographische Verzeichnisse als CD beigegeben: Ein Verzeichnis der Förderer von Edzardis Stiftung und ein Verzeichnis der in Hamburg im Untersuchungszeitraum nachweisbaren Konvertiten.
Jutta BradenJutta Braden, geb. 1950, studierte Geschichte und ist freie Mitarbeiterin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden und der Universität Hamburg.
Veröffentlichungen zur Judenpolitik im frühneuzeitlichen Hamburg (u. a. Hamburger Judenpolitik ...
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