Nach Erscheinen ihres zweiten Romans »Das Brandmal« im Jahr 1920 galt Hennings als eine der wichtigsten Schriftstellerinnen ihrer Generation. Die radikale und selbstzerstörerische Aufrichtigkeit des Mädchens Dagny, das ruhelos durch die deutschen Städte zieht und sich zeitweise zur Prostitution gezwungen sieht, wurde mit den Romanen Hamsuns und Dostojewskijs sowie den »Bekenntnissen« von Augustinus und Rousseau verglichen. Auch heute liest sich der Roman als eindringliches Zeugnis eines bedrängten Lebens, das an Aktualität nichts verloren hat.
Die 1923 erschienene Erzählung »Das ewige Lied« ist der Fiebermonolog einer Sterbenden, der in vielerlei Hinsicht an »Das Brandmal« anknüpft. Von der Literaturgeschichte nahezu vergessen, wird dieses Werk hier erstmals wieder aufgelegt.
Der zweite Band der Kommentierten Studienausgabe enthält beide Texte nach dem Erstdruck ediert und von einem ausführlichen Stellenkommentar begleitet. Eine umfassende Rezensionssammlung dokumentiert die beeindruckende Wirkungsgeschichte, vor allem von »Das Brandmal«. Im Nachwort werden die biografischen Hintergründe beider Werke sowie deren Rezeptionsgeschichte und literarische Bedeutung erstmals fundiert aufgearbeitet.
Christa BaumbergerChrista Baumberger, geb. 1974. Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin des Nachlasses Emmy Hennings am Schweizerischen Literaturarchiv in Bern.
Veröffentlichungen u. a.: Dada. Performance & Programme (2017); Emmy Hennings, Gefängnis – Das graue Haus ...
mehrNicola BehrmannNicola Behrmann, geb. 1973, ist Associate Professor für Germanistik sowie für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Rutgers University in New Jersey (USA). Mitherausgeberin der Bände »Gefängnis - Das graue Haus - Das Haus im Schatten« ...
mehrEmmy HenningsEmmy Hennings (1885-1948), geb. in Flensburg, war zunächst Schauspielerin und Vortragskünstlerin an Varietés und Kabaretts, später Lyrikerin und Schriftstellerin und nach dem Tod ihres Mannes Hugo Ball dessen Biografin und »lebendiger Nachlass«. Viele ...
mehrSimone SumpfSimone Sumpf, geb. 1980, Doktorandin der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bände »Gefängnis - Das graue Haus - Das Haus im Schatten« (2016) und »Das Brandmal - Das ewige Lied« (2017).
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