Friedo Lampe gilt als ewiger Geheimtipp der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts mit prominenten Bewunderern wie Alfred Andersch, Wolfgang Koeppen und Patrick Modiano. Sein schmales avantgardistisches Werk fällt ganz in die Zeit des »Dritten Reichs«, dem er gänzlich fern stand und dem er schließlich zum Opfer fiel. Sein erstes Buch »Am Rande der Nacht« erschien Ende 1933 und wurde von den Nationalsozialisten sogleich verboten. Er wurde am 2. Mai 1945 von einer russischen Streife irrtümlich erschossen.
Thomas Ehrsam präsentiert erstmals die gesamte Korrespondenz Lampes – die Privat- ebenso wie die Verlagskorrespondenz des Lektors bei Goverts und Henssel. Der Kommentar legt besonderes Gewicht auf die Erhellung der Lebens- und Arbeitsbedingungen des Schriftstellers, Bibliothekars und Lektors, der sich von der Politik möglichst fern hielt, aber – nicht ganz ohne Kompromisse – im nationalsozialistischen Literaturbetrieb agieren musste.
Die bisher fast gänzlich unbekannten kritischen Schriften Lampes und eine Sammlung von Zeugnissen seiner Freunde ergänzen den Band. Die Texte zeigen einen liebenswerten Genussmenschen und Idylliker mit durchaus dämonischen Zügen, dem die Zeitumstände zunehmend den Boden unter den Füßen entzogen haben.
Thomas EhrsamThomas Ehrsam, geb. 1954,
war bis 2014 Bibliotheksleiter der Museumsgesellschaft Zürich.
Veröffentlichungen u. a. zu Gottfried Benn, Max Beckmann, J. M. R. Lenz, Thea Sternheim; im Wallstein-Verlag hat er »Thea Sternheim - Tagebücher 1903-1971« (Mithg., ...
mehrFriedo LampeFriedo Lampe (1899-1945) studierte Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie und begann unter der Herrschaft der Nationalsozialisten zu veröffentlichen. Er ist ein wichtiger Repräsentant der damals »Jungen Generation« von Autoren, die nach ...
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