Der Topos »Deutsche Arbeit« entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und verknüpfte Vorstellungen von Arbeitsmoral und nationalem Charakter. Während des NS-Regimes wurde der Begriff innerhalb des Konzepts der »Volksgemeinschaft« in besonderer Weise wirkmächtig.
In ihren Beiträgen gehen die Autorinnen und Autoren der Genese dieses ideologischen Selbstbildes nach. Sie untersuchen, in welcher Weise Arbeit nationalistisch aufgeladen und im Gegenzug die Ideologie des Nationalen durch den Arbeitsbegriff konturiert wurde. Ebenso wird nach dem Potenzial der Ausgrenzung gefragt, das im Antisemitismus und der Vernichtungspolitik des »Dritten Reiches« kulminierte. Der Blick auf die spezifische Radikalisierung des Begriffs durch den Nationalsozialismus führt schließlich zu der Frage, in welcher Form der Topos »Deutsche Arbeit« seit Kriegsende bis heute weiterwirkt.
Michael Wildt: »Arbeit macht frei«. Zur Bedeutung von Arbeit im Nationalsozialismus
Felix AxsterFelix Axster, geb. 1971, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin.
mehrNikolas LelleNikolas Lelle, geb. 1986, promoviert am Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Sozialphilosophie an der HU Berlin.
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