Das 18. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Aufklärung, der Freundschaft, des Briefes und es ist das Jahrhundert des Scherzes. Dabei ist der Scherz nicht nur ein stilistisches Phänomen, sondern darüber hinaus ein Leitwert der Geselligkeit, ein Bekenntnis zur Lebensfreude, zur Erfüllung im Diesseits.
Von Kritikern wurden diese sinnliche, affektive Seite der Aufklärung und das Scherzhafte, Heitere darin jedoch als belanglos, läppisch und frivol verurteilt. Mit dem Katalog, der die Ausstellung des Gleimhauses in Halberstadt zum 300. Geburtstag des Dichters, Sammlers, Literaturaktivisten und Freundschaftsgenies Johann Wilhelm Ludwig Gleim begleitet, soll jenes Scherzhafte neu bewertet und gewürdigt werden. Ausstellung und Begleitband zeigen die Entdeckung der Heiterkeit und der Daseinsfreude als epochale Errungenschaft von ungebrochener Modernität. Sie betrachten den Scherz unter Aspekten der Psychologie, der Kunstgeschichte, der Literaturwissenschaft, der Kommunikationswissenschaft und der Mentalitätsgeschichte.
Reimar F. LacherReimar F. Lacher, geb. 1969, Kunsthistoriker, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Gleimhauses mit den Arbeitsgebieten Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts sowie Kulturgeschichte der Aufklärung.
Veröffentlichungen u. a.:
Harz und Arkadien: Pascha Johann ...
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