Helden sind nicht einfach Individuen mit einzigartigen Eigenschaften und besonderen Fähigkeiten. Sie sind komplexe Figuren, die von Gemeinschaften geschaffen, angeeignet und stetig (um-)gedeutet werden. Sie sind Projektionsflächen für kollektive Bedürfnisse und Wertvorstellungen. Sie können zur Identifikation einladen und Orientierung bieten, zugleich aber auch irritieren und polarisieren. Helden sind daher nur in ihrer historischen Verortung und vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kultureller Prozesse zu verstehen.
Georg Feitscher stellt eine Auswahl essenzieller Konzepte vor, mit denen der Freiburger Sonderforschungsbereich »Helden – Heroisierungen – Heroismen« die Phänomene des Heroischen beschreibt, theoretisiert und analysiert.
Diese Schlüsselkonzepte geben Einsicht in die soziokulturellen Grundlagen der Heroisierungsprozesse, in denen Gemeinschaften Heldenfiguren konstruieren, verehren, bewundern und erinnern. Und sie bieten Ansätze zur Beschreibung der Taten, Eigenschaften, Vorstellungen, Erzählungen und Darstellungen, die mit Helden in bestimmten historischen Situationen verbunden werden.
Georg FeitscherGeorg Feitscher, geb. 1985, ist promovierter Literaturwissenschaftler und Wissenschaftlicher Koordinator des »Compendium heroicum« am Freiburger SFB 948.
Veröffentlichungen: Compendium heroicum. Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 »Helden ...
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