Johann Carl Bertram Stüve gehört heute zu den vergessenen Politikern des 19. Jahrhunderts. Als langjähriger Bürgermeister der Stadt Osnabrück und Innenminister des Königreichs Hannover (1848-1850) galt er in den 1830er Jahren zunächst als Liberaler, der sich für die Bauernbefreiung und das hannoversche Staatsgrundgesetz einsetzte. Sein Eintreten gegen die einseitige Aufhebung des Grundgesetzes durch Ernst August 1837 machte ihn deutschlandweit bekannt. Als sich Stüve nach 1848 zum Gegner der Mehrheit der Frankfurter Nationalversammlung entwickelte, die einen kleindeutschen Nationalstaat unter Preußens Führung forderte, brachte ihm dies die Diskreditierung durch die borussische Geschichtsschreibung ein.
Der Tagungsband nimmt zentrale Stationen von Stüves Leben und Wirken sowie seine politischen und persönlichen Überzeugungen neu in den Blick und zieht ein Resümee der bisherigen Stüve-Forschung.
Nicolas Rügge: Keine Prinzipien, sondern praktische Resultate zu erreichen suchen. Stüve als hannoverscher Innenminister (1848-1850).
Dietmar von Reeken: Das Geschichtsbewusstsein eines Menschen rekonstruieren - Johann Carl Bertram Stüve und sein historisches Denken.
Thomas BrakmannThomas Brakmann, geb. 1974, Archivar und Historiker, ist seit 2020 Leiter der Abteilung Osnabrück des Niedersächsischen Landesarchivs und Redakteur der Osnabrücker Mitteilungen und der Schriftenreihe des Historischen Vereins Osnabrück.
mehrNina ReißigNina Reißig, geb. 1983, seit 2017 als Archivarin der Stadt Osnabrück in der Abteilung Osnabrück des Niedersächsischen Landesarchivs tätig. Gleichzeitig betreut sie den Nachlass der Familie Stüve, den Bestand Erw A 16, und ist seit 2022 Schriftführerin ...
mehrChristine van den HeuvelChristine van den Heuvel, geb. 1952, Archivarin und Historikerin, war bis 2015 stellvertretende Vorsitzende der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen.
mehr