»Die meiste Literatur, die ich kenne, ist von Männern. Lese ich sie anders? Ich meine schon. Aber wie denn?« Diese Frage bewegte die Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Ruth Klüger von Anfang an. Antworten dazu gab sie selbst und veröffentlichte sie im Jahr 1996 erstmals unter dem Titel »Frauen lesen anders«. Wenn Klüger mit diesem Impetus Autoren wie Grimmelshausen, Goethe, Kleist, Stifter, Schnitzler und Kästner gegen den Strich liest, verbindet sie dabei literaturwissenschaftliche Kompetenz mit Verve, Witz und hoher Formulierungskunst.
Die Zusammenstellung des Bandes wurde von Klüger selbst 1996 vorgenommen, dem folgt die vorliegende Ausgabe weitgehend. Zusätzlich aufgenommen wurde eine neuere bislang unveröffentlichte Untersuchung aus dem Nachlass: »›Das muss ein Mann mir sagen‹. Kleists Frauenbild«.
Mit »Frauen lesen anders« werden die Essaybände von Ruth Klüger »Wer rechnet schon mit Lesern?« (2021) und »anders lesen. Frauen und Juden in der deutschen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts« (2023) fortgesetzt.
Gesa DaneGesa Dane ist Professorin am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der FU Berlin.
Veröffentlichungen u. a.: Im Dickicht der Texte. Editionswissenschaft als interdisziplinäre Grundlagenforschung (Mithg., 2013); Scharfsinn und Frömmigkeit. ...
mehrRuth KlügerRuth Klüger (1931-2020) war von 1966 bis 1992 Professorin für Deutsche Philologie an verschiedenen amerikanischen Universitäten, zuletzt an der University of California / Irvine. Von 1978 bis 1986 war sie Herausgeberin der Zeitschrift »The German Quarterly«, ...
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