Wallstein Verlag

Who Cares?


Negotiating Gender and Society at Spain’s Sickbeds 1930-1948

Reihe: Moderne europäische Geschichte; Bd. 24


An Spaniens Krankenbetten wurde nicht nur geheilt. Hier wurde Gesellschaft gedacht, gemacht oder unterwandert.


Erst die Gründung einer modernen Republik, dann ein Bürgerkrieg, schließlich die faschistische Franco-Diktatur. Das Verhältnis von Staat und Gesellschaft war im Spanien der 1930er und 1940er Jahre umkämpft wie nie zuvor. Das Gesundheitswesen gehörte zu den Schauplätzen, auf dem dieses Verhältnis ausgehandelt wurde. Verfechter:innen der Privatisierung von Gesundheit stritten mit Befürworter:innen von wohlfahrtsstaatlichen Ansätzen, weltliche Krankenpflegerinnen forderten das katholische Pflegemonopol heraus, Ärzt:innen verteidigten ihre hegemoniale Position am Krankenbett gegen ein sich wandelndes Berufsbild. Innerhalb dieser zwanzig Jahre wurde Spanien von tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüchen erfasst, die sich im Bürgerkrieg gewaltvoll zuspitzten.
Medizin und Gesundheitswesen wurden dabei zu Arenen jener großen politisch-sozialen Konflikte, die sich an Auseinandersetzungen über Klasse, Geschlecht, Ideologie und Religion entzündeten. Während die Demokrat:innen die Republik am Krankenbett verteidigten, bauten die Franquist:innen dort ihre Vision des »neuen« Spaniens auf und legten die Grundsteine für fast vierzig Jahre autoritäre Diktatur.

Der Band erscheint vollständig in englischer Sprache.
Katharina Seibert

Katharina Seibert ist Akademische Rätin am Seminar für Zeitgeschichte der Universität Tübingen. Sie lehrt und forscht zu Themen der Geschlechter- und Körpergeschichte, zu Krieg und Frieden im Europa des 20. Jahrhunderts. Mit ihrer Dissertation »Who cares? ...

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