47 Monate dauerte der deutsche Krieg gegen die Sowjetunion. Mehr als 30 Monate davon war die Wehrmacht auf dem Rückzug. Und doch stehen in der Erinnerung wie in Geschichtsschreibung zumal in Deutschland vor allem die Siege der Wehrmacht im Vordergrund. Den Jahren nach Stalingrad wird hingegen nur geringe Aufmerksamkeit gewidmet. In diesem Buch wird die Geschichte der Rückzugsbewegungen an der Ostfront erstmals im Zusammenhang und auf breiter Quellenbasis untersucht - mit eindringlichen Ergebnissen: Unter den hohen deutschen Militärs waren Rückzüge als Zeichen der Niederlage verschrien und mit Furcht vor der Auflösung der eigenen Truppen verknüpft. Umso mehr versuchten sie, die eigene Handlungsmacht zu demonstrieren - ohne Rücksichten: Mehr als zwei Drittel ihrer Verluste an der Ostfront erlitt die Wehrmacht während der Rückzugsmonate. Millionen Menschen wurden von den Deutschen verschleppt. Die Wehrmacht zerstörte zehntausende von Dörfern und Städten auf den Rückzügen, vor allem in der Ukraine und dem heutigen Belarus hinterließen die Deutschen menschenleere »Wüstenzonen«. Hunderttausende kamen dabei ums Leben.
Christian SteinChristian Stein, geb. 1988, studierte Geschichte, Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Freiburg. 2018-2022 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Moskau, am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte sowie bei der ...
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