Wallstein Verlag

Moralische Spielräume


Menschheit und Anderheit, Zugehörigkeit und Identität

Hg. vom Kulturwissenschaftlichen Institut im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Essen

Reihe: Essener Kulturwissenschaftliche Vorträge; Bd. 5


Liebsch beleuchtet, wie die Berufung auf ursprüngliche Ethnizität in moralisches Niemandsland führt, in dem das ' Andere'


bedrohlich wird.

In jüngster Zeit brechen vielerorts ' ethnische'

Konflikte wieder aus, in denen unter Berufung auf eine vermeintlich ' reine' , ursprüngliche Ethnizität nicht nur um politische und rechtliche Grenzen gestritten wird - zunehmend werden auch die Grenzen moralischer Zugehörigkeit oder Verwandtschaft abgesteckt wie militärische Demarkationslinien. Hinter diesen Linien scheint sich ein moralisches Niemandsland zu öffnen, in dem der ' Andere'

nur noch als bedrohlicher ' Fremder'

wahrgenommen wird. Die Fremdheit wird zum Vorwand für eine unbegrenzte politische Verfeindung, die nicht selten so weit geht, daß jegliche moralische Verbundenheit mit Anderen in Abrede gestellt werden kann.
Diese Problemlage wird im vorliegenden Band unter Rückbezug auf Autoren wie Schmitt, Koselleck, Kant und Levinas grundsätzlich ausgeleuchtet.

Zur Reihe der EKV
Das Kulturwissenschaftliche Institut im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen wurde im Herbst 1988 von der nordrhein-westfälischen Landesregierung mit der Zielsetzung gegründet, ' Probleme einer durch Wissenschaft, Technik und industrielle Produktion geprägten Gesellschaft und Kultur'

zu erforschen. Es richtet zeitlich befristete Studiengruppen ein, die mit wechselnden Gastwissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen innovative Forschungsprojekte zu unterschiedlichen Fragestellungen realisieren. Die Studiengruppen sind interdisziplinär angelegt und dienen der Grundlagenforschung im Bereich der Kulturwissenschaften. Ihre Themen orientieren sich an aktuellen Orientierungsproblemen moderner Gesellschaften im internationalen und interkulturellen Zusammenhang. Die mit den folgenden Bänden eröffnete Reihe der Essener Kulturwissenschaftlichen Vorträge (EKV) bringt ausgewählte Beispiele aus dem Vortragsprogramm des Instituts.
Burkhard Liebsch

Burkhard Liebsch, geb. 1959, studierte Psychologie, Philosophie, Pädagogik und Sozialwissenschaft. Er ist apl. Professor an der Ruhr-Universität Bochum.

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