Wallstein Verlag

Der lange Abschied vom Agrarland


Agrarpolitik, Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft zwischen Weimar und Bonn

Herausgegeben von Daniela Münkel

Reihe: Veröffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen; Bd. 16


Im 20. Jahrhundert erlebte Deutschland eine rasante Entwicklung vom Agrarland zur hochentwickelten Industrienation.


Dabei war das Tempo dieses Strukturwandels regional sehr unterschiedlich. Besonders in stark agrarisch geprägten Gebieten wie Niedersachsen, Westfalen oder Bayern dauerte der Prozeß bis in die sechziger Jahre. Der »lange Abschied vom Agrarland«, der häufig auch eine »verzögerte Modernisierung« der genannten Bundesländer zur Folge hatte, steht im Mittelpunkt des Bandes, der auf der Grundlage einer vorläufigen Bestandsaufnahme neuer Forschungsergebnisse allgemeingültige Thesen über den Strukturwandel von Landwirtschaft und ländlicher Gesellschaft im 20. Jahrhundert in Deutschland entwickelt.

Die Beiträge des Bandes erfassen - unter Berücksichtigung von Brüchen und Kontinuitäten - das ganze Spektrum des Wandels: 1. Die ökonomischen Veränderungen. 2. Die Auswirkungen auf die ländliche Gesellschaft in den Gemeinden und Dörfern unter Einbeziehung von sozialen, demographischen, konfessionellen, geschlechtsspezifischen und kulturellen Aspekten. 3. Die Frage nach den politischen Prägungen, Einstellungen, Mentalitäten sowie den Verhaltensweisen der bäuerlichen Bevölkerung gegenüber den jeweiligen politischen Systemen und ihrer Agrarpolitik. Damit wird ein Thema ins Blickfeld genommen, das erst in den vergangenen Jahren von der Forschung »wiederentdeckt« wurde.

Inhalt:
Vorwort (BERND WEISBROD)

DANIELA MÜNKEL: »Der lange Abschied von Agrarland«

JOSEF MOOSER: Zur Sozialgeschichte der Entagrarisierung

PETER EXNER: »Wenn die Frauen Hosen tragen und die Wagen ohne Deichsel fahren, dann ändern sich die Zeiten« Ländliche Gesellschaft in Westfalen zwischen Weimar und Bonn

HELENE ALBERS: Wandel der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Landfrauen im 20. Jahrhundert und die Auswirkungen auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung auf dem Lande

KARL-HEINZ SCHNEIDER: Wege in die Moderne: Varianten dörflicher Entwicklung in Niedersachsen zwischen 1945 und 1970
Kommentar: ARND BAUERKÄMPER

DIETMAR VON REEKEN: Bildung als Krisenbewältigungsinstrument? Die Bauernhochschulbewegung in der Weimarer Republik

DANIELA MÜNKEL: »Der Rundfunk geht auf die Dörfer«. Der Einzug der Massenmedien auf dem Lande (20er bis 50er Jahre)
Kommentar: ADELHEID VON SALDERN

WOLFRAM PYTA: Das Dorf im Fadenkreuz der Politik: Politische Willensbildung und Milieuwandel im ländlichen Lebenskreis 1918 bis 1945

FRANK BÖSCH: Von der »Einheitsliste« zur CDU. Politische Sammlungsbewegungen im ländlich-protestantischen Raum (1919-1970)

JAROMÍR DITTMANN-BALCA: Kommunalpolitik in der ländlichen Provinz Bayerns 1948 bis 1972
Kommentar: BERND WEISBROD

ULRICH KLUGE: Deutsche Agrarpolitik im 20 Jahrhundert zwischen Agrarprotektionismus und Modernisierungszwang
Daniela Münkel

Daniela Münkel, geb. 1962, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Göttingen und promovierte an der Universität Hannover über »Nationalsozialistische Agrarpolitik und Bauernalltag« (Frankfurt/New York 1996).

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