Mit Gotthold Ephraim Lessings dramatischem Gedicht »Nathan der Weise« verbinden sich die aufklärerischen Ideen der Erziehung des Menschengeschlechts zur Toleranz und der Kampf gegen eine engstirnige Theologie und für die Emanzipation der Juden. Die Erzählung der Ringparabel ist einer der meistinterpretierten Texte, an dem sich der Begriff und das Verhalten praktizierter Toleranz zeigen und diskutieren lassen.
Die Frage der drei Kurzessays in diesem Band lautet: Läßt sich diese Lessingsche Formel der Toleranz, beispielhaft gehofft für die Toleranz der jüdischen, christlichen und islamischen Gläubigen gegeneinander und untereinander, auch heute noch verkünden? Läßt sie sich wirklich praktizieren - ist sie lebbar in unserer gegenwärtigen Welt? Oder hat die Erfahrung sie längst entwertet?
Drei Autoren: Angelika Overath, Navid Kermani und Robert Schindel, setzen sich mit Nathans Erzählung vom Ring aus ihrer Perspektive des Jahres 2003 auseinander - alle drei mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen.
Navid KermaniDer Publizist und Islamwissenschaftler Navid Kermani ist Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Als Dramaturg hat er an verschiedenen Theatern in Deutschland gearbeitet. Im Jahr 2000 erhielt er den Ernst-Bloch-Förderpreis der Stadt Ludwigshafen ...
mehrAngelika OverathAngelika Overath, geb. 1957, studierte Germanistik und Geschichte. Sie arbeitet als freie Autorin und Literaturkritikerin. 1996 wurde sie mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, 2005 mit dem Thaddäus Troll-Preis und 2006 mit dem Ernst Willner Preis in Klagenfurt ...
mehrRobert SchindelRobert Schindel, geb. 1944, überlebte als Kind kommunistischer und deportierter Eltern das »Dritte Reich« in Wien. Er studierte Philosophie und war Mitbegründer der Zeitschrift »Hundsblume«. Seit 1986 veröffentlicht er als freier Schriftsteller (u.a. ...
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