Ein neuer, um viele gesellschaftliche Aspekte und die internationale Perspektive erweiterter Blick auf das Kriegsende 1945.
Kriegsende 1945 in Deutschland - Zerbombte Städte, nationalsozialistische Durchhalte-Propaganda, zurückweichende deutsche Soldaten, Flüchtlingsströme. Dieses lange vorherrschende Bild hat sich gewandelt. In das öffentliche Bewusstsein traten seit den 1980er Jahren Kriegs- und Endkriegsverbrechen von Wehrmacht und SS, Mordtaten der Gestapo und anderer Regimestützen an Häftlingen, ausländischen Arbeitern, Deserteuren und Widerstandskämpfern. Der Betrachtung dieser Vorgänge ist die Pädagogik abhanden gekommen: Es entsteht zunehmend ein Totalbild des Kriegsendes, bei dem sich die Begriffe »Dresden« und »Auschwitz« nicht gegenseitig aufheben. Je mehr dabei das nationale Schema überschritten und auf die Vorgänge im Ausland geblickt wird - Niederlande, Tschechien, Japan - desto größer der Facettenreichtum, desto schwieriger auch zu bestimmen, was das Kriegsende denn sei.
Der Band beginnt mit der Betrachtung des Geschehens im Dachauer Konzentrationslager; untersucht werden sodann die Schicksale einzelner sozialer Gruppen und Generationen. Analysen wirtschaftlicher und militärischer Aspekte folgen vergleichende Beiträge über die Niederlande, das Gebiet des heutigen Tschechien sowie Japans. Statements der Podiumsdiskussion Kriegsende: Dimensionen - Erinnerungen - Verdrängungen schließen den Band ab.
Mit Beiträgen von:
Karola Fings, Gabriele Hammermann, Ralf Blank, Alfons Kenkmann, Christoph Kleßmann, Klaus Naumann, Jirí Pesek, Jürgen Reulecke, Bernd-A. Rusinek, Bernhard Schoßig, Heinrich Schwendemann, Wolfgang Schwentker, Gjalt R. Zondergeld
Bernd-A. RusinekBernd-A. Rusinek ist Professor für Geschichte an der Universität Freiburg. Er hat Arbeiten über das »Dritte Reich«, über die Gestapo sowie über das Kriegsende in einzelnen Regionen veröffentlicht.
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