Wallstein Verlag

Die Hamburger Kauffrau Glikl


Jüdische Existenz in der Frühen Neuzeit

Herausgegeben von Monika Richarz

Reihe: Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden; Bd. 24


In Hamburg geboren, aber fälschlich unter dem Namen »Glückel von Hameln«


popularisiert, war die fromme Jüdin Glikl Bas Judah Leib (1646/47-1724) nicht nur Mutter von vierzehn Kindern, sondern auch Großhändlerin mit Perlen und Juwelen.
Ihre Familien- und Handelsbeziehungen erstreckten sich über ganz Europa. Wie kein anderes Werk erlauben die Erinnerungen der jüdischen Kauffrau einen tiefen Einblick in die Lebenswelt der deutschen Juden in der Frühen Neuzeit.

Zwar wurden die Erinnerungen Glikls in viele Sprachen übersetzt und mehrfach dramatisiert, doch in diesem Band wird erstmals der Versuch gemacht, ihr Werk in seiner ganzen Vielfalt im Kontext der Zeit wissenschaftlich zu erschließen. Dabei geht es nicht nur um die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Juden im 17. Jahrhundert, sondern auch um jüdische Familien- und Frauengeschichte, um weibliche Bildung und literarische Vorlagen, um die westjüdische Sprache der Memoiren, um Religiosität und messianische Erwartungen. Aufschlussreich sind die Erinnerungen Glikls auch im Hinblick auf die jüdischen Gemeinden in Hamburg und Altona, die portugiesischen Juden in Hamburg und die Judenpolitik der Hansestadt.
Die farbige Schilderung Glikls erlaubt Aussagen über das Verhältnis zwischen Juden und Christen, die über die religiöse Judenfeindschaft hinausweisen und auch positive Alltagsbeziehungen verzeichnen.
Fünfzehn Experten aus den USA, Israel, England und der Bundesrepublik analysieren alle Facetten jüdischen Lebens in Glikls Werk und werden mit den Ergebnissen historisch Interessierte überraschen und überzeugen.


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