Mozart gilt als der größte Musikdramatiker der Operngeschichte. Seine sieben Hauptwerke (»Idomeneo«, »Die Entführung aus dem Serail«, »Le Nozze di Figaro«, »Don Giovanni«, »Così fan tutte«, »La Clemenza di Tito« und »Die Zauberflöte«) gehören heute zum Kern des Opernrepertoires. Die von Mozart vertonten Textbücher sind allerdings - sieht man von »Figaro« und »Don Giovanni« ab - immer sehr unterschiedlich beurteilt worden. In ihnen sah man den Hauptgrund dafür, daß einige von Mozarts Opern »trotz herrlicher Musik« lange Zeit wenig gespielt wurden oder überhaupt von den Spielplänen der Opernhäuser verschwanden. Richard Wagner etwa urteilte, daß Mozart »mit größter Unbefangenheit an die Komposition jedes ihm aufgegebenen Operntextes sich machte«.
Hanjo Kesting geht in seinem Essay der Beziehung Mozarts zu seinen Textdichtern nach und untersucht das Verhältnis von Text und Musik in den sieben großen Opern. Er beschreibt, wie der Komponist in die Gestaltung der Textbücher eingriff und sie nach seinen musikdramatischen Vorstellungen ummodelte - stets getreu der Maxime, daß in der Oper »schlechterdings die Poesie der Musick gehorsame Tochter« zu sein habe.
Hanjo KestingHanjo Kesting, geb. 1943, Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte in Köln, Tübingen und Hamburg. 1973-2006 Leiter der Hauptredaktion Kulturelles Wort beim Norddeutschen Rundfunk. Seit 2006 arbeitet er als Redakteur der Zeitschrift ...
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