Wallstein Verlag

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Das Programm des Bonner Weidle Verlags wird künftig als Imprint des Wallstein Verlags von Göttingen aus fortgeführt.

Es gibt keinen anderen unabhängigen Verlag, dessen Programm und Rechteportfolio eine so schöne und organische Ergänzung des Wallstein-Programms bedeutet, wie es mit der Übernahme des Weidle Verlags geschieht. Das deutsch-jüdische Exil mit Autoren wie Hermann Borchardt, Carl Zuckmayers Freund Albrecht Joseph oder dem Fotografen Eric Schaal ist bei Weidle in vielen Publikationen vertreten. Hinzu kommen Bücher zur Geschichte des Kurt Wolff Verlags, dessen Tradition sich der Wallstein Verlag ebenfalls verpflichtet fühlt und vieles mehr.


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Buchcover: Der Filmvorführer
Aka Morchiladze
Der Filmvorführer

Von einem Tag auf den anderen verschwindet Beso, der junge Chauffeur einer internationalen Organisation, aus Tiflis. Er läßt Memoiren zurück, die vom Aufwachsen in einer kleinen westgeorgischen Stadt ab den 1970er Jahren erzählen. Und von der Freundschaft zum deutlich älteren Islam Sultanow, einem Fürsten, der bereits früh aus seinem Reich vertrieben wurde und nun in Besos Dorf ein abgeschottetes Dasein als Filmvorführer fristet. Beso ist der einzige, der den Kontakt zu dem Außenseiter sucht, und Islam hält fortan seine schützende Hand über den Jungen. Als Beso zum Militärdienst eingezogen wird, bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen: er wird nach Afghanistan verfrachtet, in einen grausamen Krieg. Nur dank eines rätselhaften Zettels, den er von Islam bekommen hat, überlebt Beso.

€ 19,00 (D) * | € 19,60 (A) *

Buchcover: Berlin, April 1933
Felix Jackson
Berlin, April 1933

Ein Tagebuchroman über den Beginn der NS-Zeit.

€ 23,00 (D) * | € 23,70 (A) *

Buchcover: Reise nach Karabach
Aka Morchiladze
Reise nach Karabach

»Laß uns fahren, laß uns doch fahren!«

€ 20,00 (D) * | € 20,60 (A) *

Buchcover: Dagny oder Ein Fest der Liebe
Zurab Karumidze
Dagny oder Ein Fest der Liebe

Fast wäre es leichter aufzuzählen, was in diesem Roman nicht vorkommt, denn Zurab Karumidze hat alles in sein großes postmodernes Spiel gepackt, dessen er nur irgend habhaft werden konnte. Immerhin aber hat er uns eine zentrale Figur geschenkt, Dagny Juel. Die gab es wirklich, sie wurde am 4. Juni 1901 in Tiflis von einem nicht erhörten Liebhaber erschossen. Sich selbst erschoß er dann auch. Am 8. Juni 1901, ihrem 34. Geburtstag, wurde Dagny in Tiflis beerdigt. Dagny Juel war Norwegerin, sie lernte früh Edvard Munch kennen und wurde sein Modell (etwa für die berühmte »Madonna«). Später traf sie auf August Strindberg, der sie erst liebte und dann in einem Drama vernichtete. Schließlich aber heiratete sie den Bohemiensatanisten Stanislaw Przybyszewski, mit dem sie in dem Berliner Künstlerkreis um die Kneipe »Das Schwarze Ferkel«

€ 23,00 (D) * | € 23,70 (A) *

Buchcover: Diese verdammte Hand
Octave Mirbeau
Diese verdammte Hand

Roman

Ein Haus auf einer Bergspitze, völlige Einsamkeit, der Blick in den Himmel unverstellt, Stille. Ein Paradies für einen Künstler, ein Rückzugsort. Doch als der anonyme Erzähler seinen Freund Georges dort besucht, findet er ihn völlig verändert und lebensmüde vor.

€ 20,00 (D) * | € 20,60 (A) *

Buchcover: Der Spaziergänger von Aleppo
Niroz Malek
Der Spaziergänger von Aleppo

Niroz Malek lebt in Aleppo. Trotz allem. Und er schreibt davon, wie es ist, trotz allem in Aleppo zu leben. Das Ergebnis sind kurze Texte, Miniaturen nicht nur über den Alltag in einer Stadt, auf die Bomben fallen, sondern auch Träume, Phantasien, Texte zu Musik und Literatur, Erinnerungen an gestorbene Freunde und Weggefährten. 55 Miniaturen sind in diesem Buch versammelt, die meisten hat Niroz Malek zuerst auf Facebook veröffentlicht, bis heute schreibt er dort in unregelmäßigen Abständen sehr kurze Texte. An eine Publikation in Syrien war und ist nicht zu denken. Niroz Malek ist alles andere als ein Reporter des Schreckens, er ist der Intellektuelle, der Schriftsteller, dessen Welt Jahrhunderte an Kultur umfaßt. In dieser Welt lebt er, mit seinen Büchern, Bildern und Schallplatten, und diese Welt kann und will er nicht verlassen. Er streift durch Aleppo, durch die Trümmer und Ruinen, umgeht Straßensperren, versucht vergeblich, einen Soldaten daran zu hindern, einen Jungen mit Down-Syndrom zu erschießen, bloß weil das Kind nicht erfaßt, daß es stehenbleiben soll. Er liest die Namen der Getöteten an den Hauswänden, während er in sein Stammcafé geht, um seinem Alltag einen Anschein von Normalität zu geben. Und er schreibt, weil ihn das am Leben hält. Neben all dem geschilderten Elend ist dieses Buch gleichzeitig auch ein Zeugnis für die Kraft der Kultur, die hilft, auch in der schlimmsten Barbarei die menschliche Würde zu bewahren.

€ 17,00 (D) * | € 17,50 (A) *

Buchcover: Jean Batten, Pilotin
Fiona Kidman
Jean Batten, Pilotin

Roman

FIONA KIDMANS Roman erzählt die spannende Lebensgeschichte der neuseeländischen Flugpionierin Jean Batten (1909-1982). In den 1930er Jahren wurde sie als »die Garbo der Lüfte« zur Ikone der modernen Flugkunst.

€ 25,00 (D) * | € 25,70 (A) *

Buchcover: Dunkelheit, bleib bei mir
Ann-Marie Ljungberg
Dunkelheit, bleib bei mir

Schweden im Frühjahr 1940. Finnland und die Sowjetunion befinden sich in der letzten Phase des Winterkriegs. Während die schwedische Regierung auf Neutralität besteht, wünschen sich große Teile der Bevölkerung ein aktives Eingreifen in den Krieg. Überall in Schweden brodelt der Antikommunismus, bis er sich schließlich (wenige Tage vor dem Sieg der Roten Armee über die Finnen) im größten terroristischen Attentat in Schweden im 20. Jahrhundert entlädt: Am 3. März sprengt eine Gruppe von Männern das Gebäude der sozialistischen Zeitung Norrskensflamman in Luleå (Nordschweden, nahe der finnischen Grenze) in die Luft, mehrere Menschen sterben bei dem Anschlag.

€ 23,00 (D) * | € 23,70 (A) *

Buchcover: Das verbotene Reich
Jan Jacob Slauerhoff
Das verbotene Reich

JAN JACOB SLAUERHOFF (1898–1936) war »einer der großen Reisenden der niederländischen Literatur«, wie Cees Nooteboom schreibt. HET VERBODEN RIJK erschien 1932 in den Niederlanden und ist dort ein Klassiker. Slauerhoff arbeitete u. a. als Schiffsarzt der Java-China-Japan-Linie und verfaßte Erzählungen, Gedichte und Romane. Albert Vigoleis Thelen (1903–1989), der Autor von DIE INSEL DES ZWEITEN GESICHTS, übersetzte DAS VERBOTENE REICH in den 1930er Jahren ins Deutsche. 1986 erst erschien diese Übersetzung bei Klett-Cotta; inzwischen ist sie lange vergriffen. Daher, und weil unser verlegerisches Herz auch für Albert Vigoleis Thelen schlägt, dem wir verschiedene Publikationen gewidmet haben, machen wir die großartige Übersetzung dieses rätsel- und meisterhaften Romans jetzt wieder zugänglich.

€ 20,00 (D) * | € 20,60 (A) *

Buchcover: Die Installation der Angst
Rui Zink
Die Installation der Angst

»Das einzige, wovor wir Angst haben sollten, ist die Angst selbst.« (Franklin D. Roosevelt)

€ 18,00 (D) * | € 18,50 (A) *

Buchcover: Das Viertel der Maler
Michel Matveev
Das Viertel der Maler

Roman

Michel Matveev hat in diesem Roman den Lebensweg des Künstlers schlechthin beschrieben, anhand seines eigenen Beispiels und seiner eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen. Es ist der Werdegang des Künstlers vom armen Schlucker und verlorenen Bohémien am Montparnasse der 1920er und 1930er Jahre zum erfolgreichen Maler, dem sein Mäzen und Sammler einen Arbeitsaufenthalt auf dem Land finanziert, um den sich die Galeristen bemühen, den die ökonomisch zurückgebliebenen Kollegen und Kameraden bewundern und beneiden - bis ihn die Wirtschaftskrise abstürzen läßt und er zurückkehrt ins Café, wo die anderen alle schon immer gesessen haben.

€ 19,00 (D) * | € 19,60 (A) *

Buchcover: Pulang (Heimkehr nach Jakarta)
Leila S. Chudori
Pulang (Heimkehr nach Jakarta)

Roman

PULANG (HEIMKEHR NACH JAKARTA) erschien 2012 in Indonesien und erregte viel Aufsehen. Die Autorin war gerade drei Jahre alt, als die Massenmorde an angeblichen Sympathisanten der Kommunistischen Partei Indonesiens im September 1965 begannen. Hunderttausende Menschen starben, weil sie eine eigene politische Meinung hatten.

€ 25,00 (D) * | € 25,70 (A) *

Buchcover: Tatarinowa. Die Prophetin von St. Petersburg
Anna Radlowa
Tatarinowa. Die Prophetin von St. Petersburg

Novelle

TATARINOWA, 1931 verfaßt, konnte zu Lebzeiten Anna Radlowas nicht veröffentlicht werden. Die Erzählung behandelt die russische Geschichte, brandmarkt aber den 'Zarismus' nicht, sie spricht von Sektierern, Glaubenshysterikern, Selbstverstümmlern, ohne jedoch antireligiös zu sein. Die Erzählung lag im Archiv, bis sie 1997 zusammen mit anderen Texten von Anna Radlowa (einem Theaterstück und Gedichten) in Moskau erschien – durch das Engagement von Alexander Etkind.

€ 17,90 (D) * | € 18,40 (A) *

Buchcover: Lucky Newman
Carl Nixon
Lucky Newman

Roman

Der dritte Roman von Carl Nixon führt weit in der Zeit zurück: zu einem Maimorgen im Jahr 1919, an dem die Krankenschwester Elizabeth Whitman auf dem Weg zu ihrer Arbeit ist. Ein Wagen hält neben ihr, und der Fahrer überreicht ihr einen Brief, der ihr Leben verändern wird. Zu der Zeit wohnt sie mit ihrem 4jährigen Sohn Jack äußerst beengt bei ihren Eltern; Jacks Vater, den sie während des Kriegs in London geheiratet hat, wird seit zwei Jahren vermißt. Der Brief enthält das Angebot, einen sehr wohlhabenden Mann zu pflegen, der mit einer Kopfverletzung aus dem Krieg zurückgekehrt ist; sie zögert lange, als sie erkennt, um welche Verletzung es sich handelt: Paul Blackwell hat sein Gedächtnis verloren, weiß nicht, wer oder wo er ist. Langsam, ganz langsam gewinnt sie sein Vertrauen, vor allem dadurch, daß sie ihm Geschichten erzählt. Und sie erzählt ihrem Sohn eine Geschichte, ein Märchen besser: Der Ballonfahrer. Es handelt von einem Mann, der in exotischen Ländern wilde Abenteuer erlebt – und der nicht wiederkehren wird. Durch die Kraft der Erzählung soll ihr Sohn den Verlust vermittelt bekommen, vielleicht ist das für ihn leichter zu ertragen als die harten Fakten. Der Roman zeigt, was Geschichten vermögen, und beginnt mit derjenigen eines alten Mannes, der Carl Nixon bittet, seine Geschichte aufzuschreiben, beziehungsweise die seiner Eltern: Elizabeth Whitman und Lucky Newman.

€ 23,00 (D) * | € 23,70 (A) *

Buchcover: Das vierte Buch über Andri
Pétur Gunnarsson
Das vierte Buch über Andri

Roman

Andri Haraldsson taucht in den frühen 1970er Jahren in einer Kommune der legendären Freistadt Christiania bei Kopenhagen auf. Er tut, was man damals so tat: nimmt LSD (und begegnet einem Engel), diskutiert über Mao Tse-tung und Trotzki, sieht Filme von Jean-Luc Godard. Eine Freundin hat er auch, Bylgja, mit der er nach Reykjavík zurückkehrt. Dort wird er bald Vater. Um die Familie zu ernähren, geht er als Lehrer in die Provinz, wird jedoch alsbald wegen Rauschgiftbesitzes entlassen. Fortan führt Bylgja die Geschäfte und er den Haushalt. Der Schlußband der grandiosen Tetralogie über das Leben und Wirken von Andri Haraldsson bietet alles andere als einen Schluß, denn der Andri dieses Romans ist nicht der der anderen. Sondern der, der die ersten drei Bücher geschrieben hat. Andri erzählt nämlich selbst sein Leben zwischen Schreiben, Kinderbetreuung und Haushalt, wobei er auf letzterem Gebiete keine sonderlich gute Figur macht. Er erzählt Geschichten aus seiner Kindheit und erfindet Geschichten für sein Kind. Und am Ende des Romans beginnt er vielleicht, 'punkt punkt komma strich' zu schreiben, den ersten Band der Tetralogie. So kann man 'Das vierte Buch über Andri' genausogut als das erste lesen, als den ersten Band eines der großen Klassiker der isländischen Literatur des späten 20. Jahrhunderts.

€ 21,00 (D) * | € 21,60 (A) *

Buchcover: Nordlicht – Südlicht
Mooses Mentula
Nordlicht – Südlicht

Roman

Schweine züchten, Rentiere scheiden. Rauhe wortkarge Burschen zu seinen Freunden zählen. Schnee, Sauna, Eis- baden. Weite, leere Landschaft. Nordlicht. Marianne hat sich in den ersten Jahren sehr wohlgefühlt in Lappland, mit ihrem Jouni. Weit weg von ihrer eigenen, gut situierten Familie in Kirkkonummi bei Helsinki. Als dann Lenne geboren wird, scheint ihrer aller Leben perfekt im Gleis zu laufen. Aber dann zerbricht etwas: Lenne bockt in der Schule, weil seine Eltern sich nur noch streiten. Das Leben in Einöde und Eis hat für Marianne nach herben Schicksalsschlägen seinen Charme verloren. Ebenso ihr Mann Jouni, der von materiellen Sorgen gedrückt wird. Für ihn gibt es jedoch keine Alternative zur Existenz eines Rentierzüchters in Lappland, so hart das auch sein mag. Erst igelt Marianne sich ein, kann nicht mehr aufstehen. Dann sucht sie Zerstreuung. Als Lenne einen neuen jungen Lehrer, Jyri, bekommt, dem er sich bald anvertraut, wird es kompliziert. Denn Marianne fühlt sich zu ihm hingezogen. Und auch Jyri ist sie alles andere als gleichgültig. Mentula zeichnet in seinem sehr gelobten Debütroman den aktuellen Konflikt zwischen Norden und Süden, ländlicher und städtischer Existenz sehr feinfühlig nach, mit viel Sinn für Komik. Gleichzeitig vermittelt er ein Bild des Lebens in Lappland, das selbst vielen Finnen nicht mehr vertraut ist, weil es in der zeitgenössischen Literatur kaum geschildert wird. Der Konflikt ist hochaktuell. Gespannt verfolgt man die dramatische Entwicklung der Figuren, den Zerfall einer modernen Familie.

€ 23,00 (D) * | € 23,70 (A) *

Buchcover: Die Armee der namenlosen Revolutionäre
Michel Matveev
Die Armee der namenlosen Revolutionäre

Rußland 1905. Roman.

Das Jahr 1905 – Rußland im Umbruch. Die erste russische Revolution findet im ganzen Land zur gleichen Zeit statt "von Wladiwostok bis Sewastopol". Doch wie kann eine solche Revolution gegen das Zarentum erfolgreich inszeniert werden? Michel Matveev war damals hautnah dabei und berichtet detailgetreu über die Geschehnisse, ein Zeugenbericht, der sämtliche Facetten der revolutionären Umtriebe erfaßt und in glühenden Farben schildert. Zunächst beschreibt er, wie sich die Revolutionäre zusammenfinden, wer sie sind: Arbeiter, Soldaten, Bauern. Er läßt den Leser teilnehmen an den Prozessen der Herstellung der revolutionären Propagandaschriften in Druckereien und ihrer Verbreitung auf den Straßen mit all den Gefahren und dem Mut der Revolutionäre: Wenn sie von der Polizei gefaßt werden, landen sie im Gefängnis, wo Abstumpfung, Gewalt und Krankheit herrschen.

€ 16,90 (D) * | € 17,40 (A) *

Buchcover: Die Brille des Gionata Lerolieff
Giovanni Orelli
Die Brille des Gionata Lerolieff

Roman

Im Zug nach Lugano, auf der Rückfahrt von den Solothurner Literaturtagen, stellt der Tessiner Schriftsteller Gionata Lerolieff mit Entsetzen fest, daß er seine Brille verloren hat. Oder wurde sie ihm gar gestohlen? Auf den ersten Blick ein ebenso alltägliches wie banales Ereignis, ist der Verlust seiner Lesefähigkeit für Lerolieff gleichbedeutend mit dem Verlust der ordnenden Perspektive auf sich selbst und seine Umwelt. Die verlorene Brille macht den Weg frei für eine wilde Schar von Assoziationen, Traumgespinsten und Halbschlafbildern. Dabei vermengen sich historische Begebenheiten, autobiographische Reminiszenzen, Zitate aus Literatur und Mythologie vor Lerolieffs geistigem Auge nahezu nach Belieben. Einziger roter Faden in diesem Potpourri von Eindrücken und Erinnerungen sind die Stationen der Eisenbahnstrecke gen Süden: Olten – Sempach – Immensee – Sisikon, sie alle dienen als Stichwortgeber für weitere Ab- und Ausschweifungen und sind damit im doppelten Sinne Etappen einer Reise: einer Reise nämlich, die Lerolieff ins eigene Unterbewußtsein führt und die schließlich alles als eine Frage der Perspektive erscheinen läßt – als ein Mosaik aus Wahrnehmungsfragmenten, ein Kaleidoskop, in dem sich mit jeder Drehung, jeder Wendung ein neues Bild der Wirklichkeit zusammensetzt. Und am Schluß wird dem geplagten Schriftsteller evident, daß es weit Schlimmeres gibt als den Verlust einer Brille. In seinem 2000 erschienenen Episodenroman "Die Brille des Gionata Lerolieff" ("Gli occhiali di Gionata Lerolieff") jongliert Orelli virtuos mit verschiedenen Erzählformen ebenso wie mit Zitaten, regionalsprachlichen Elementen, Klang- und Wortspielen. Der Leser wird selbst zum Mitreisenden.

€ 16,90 (D) * | € 17,40 (A) *

Buchcover: »Nun mal Schluß mit den blauen Picassos!«
Alfred Flechtheim
»Nun mal Schluß mit den blauen Picassos!«

Gesammelte Schriften

Alfred Flechtheim gilt gemeinhin als der deutsche Kunsthändler des Fauvismus und Kubismus im frühen 20. Jahrhundert. In seinen Galerien in Düsseldorf und Berlin sah das deutsche Publikum zum ersten Mal Derain und Matisse, Vlaminck, Braque, Gris, Léger und Picasso. Er zeigte und verkaufte u. a. Werke von Degas und Maillol, Barlach, Lehmbruck, Beckmann, Hofer, Grosz und Klee. Neben seiner Tätigkeit als Händler und Organisator wichtiger Ausstellungen unterstützte er die moderne Kunst publizistisch durch seine inzwischen legendäre Zeitschrift 'Der Querschnitt'. Er war ein kosmopolitischer, überaus gebildeter Autor, der mit Eleganz und Witz formulierte. Seine Texte erschienen in vielen Ausgaben des 'Querschnitt', im 'Kunstblatt' und in Ausstellungskatalogen. Zum ersten Mal liegen sie in diesem Band gesammelt vor. Alfred Flechtheim wurde am 1. April 1878 als Sohn eines Getreidehändlers in Münster geboren, wo er auch seine Jugend verlebte. Er starb 1937 verarmt im Londoner Exil, nachdem die Nationalsozialisten ihn beraubt und vertrieben hatten. Der Bibliothekar Rudolf Schmitt-Föller hat Flechtheims verstreute, heute schwer zugängliche Texte zusammengetragen zu einem überaus lesenswerten Kompendium, das die Kunst- und Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland anschaulich werden läßt. Der außergewöhnlichen Persönlichkeit des jüdischen Kunsthändlers wird mit dieser Publikation ein lebendiges Denkmal gesetzt. Ein bemerkenswertes Stück deutscher und auch nordrheinwestfälischer Kunstgeschichte.

€ 23,00 (D) * | € 23,70 (A) *

Buchcover: Die Rollen und ihre Darsteller
Pétur Gunnarsson
Die Rollen und ihre Darsteller

Roman

DIE ROLLEN UND IHRE DARSTELLER ist ein weiterer Roman um den jungen Andri Haraldsson, der im Island der 50er und 60er Jahre aufwächst. Inzwischen 19 Jahre alt, ist er fest entschlossen, Schriftsteller zu werden. Aber wie macht man das, wenn man dauernd Halldór Laxness und Ernest Hemingway vor Augen hat? Und auch noch unsterblich verliebt ist? Auf der Suche nach der allumfassenden Inspiration fährt Andri nach Paris.

€ 18,90 (D) * | € 19,50 (A) *

Buchcover: Die hellen Nächte
Hans Sahl
Die hellen Nächte

Gedichte aus Frankreich

HANS SAHL (1902 geboren) mußte als jüdischer Autor 1933 von Berlin aus über Prag und Zürich nach Frankreich flüchten. Er brach dort mit den Stalin-nahen Schriftstellern, war mit etwa 20 Autoren Mitbegründer des 'Bundes Freie Presse und Literatur' und organisierte von Marseille aus mit dem Amerikaner Varian Fry die Flucht von 2400 Intellektuellen vor den Nazis, ehe er selbst über Portugal in die USA entkam. Dort arbeitete er als Schriftsteller, Übersetzer und Journalist. Sahl kehrte erst 1989 auf Wunsch seiner Frau Ute nach Deutschland zurück, wo er 1993 in Tübingen starb.

€ 16,90 (D) * | € 17,40 (A) *

Buchcover: 628-E8
Octave Mirbeau
628-E8

Roman

628-E8 nimmt eine auffällige Sonderstellung in Mirbeaus Œuvre ein: Es ist sein umfangreichstes und undefinierbarstes, sein formal dekonstruktivstes und inhaltlich skandal-trächtigstes, sein heiterstes und zugleich boshaftestes und das letzte literarische Werk, das er selbst noch vollständig abgeschlossen hat. Die eigentliche Hauptfigur darin ist nicht mehr ein Mensch, sondern eine Maschine, wenn auch mit Merkmalen eines idealen Lebewesens, ein Automobil mit dem Nummernschild '628-E8'. Und das Buch ist nicht, wie bis dahin dem literarischen Kanon entsprechend, einem Gönner, Freund oder literarischen Kollegen oder einer verehrten Dame gewidmet, sondern überraschend einem Industriellen, dem Konstrukteur dieses Luxusvehikels: Fernand Charron. Mirbeaus Buch erzählt lustvoll unchronologisch und chaotisch in einem Patchwork von Erlebnissen, Träumen, Phantasien und abschweifenden Exkursen von seiner Autoreise im Mai 1905 durch Belgien, Holland und Deutschland.

€ 29,00 (D) * | € 29,90 (A) *

Buchcover: Zwischen zwei Welten
Heinrich Hauser
Zwischen zwei Welten

Roman

Ein erfolgreicher Schriftsteller, dessen scharfe Beobachtungsgabe und humanistische Überzeugung ihn ganz selbstverständlich zur offenen Kritik an der Naziherrschaft treiben, muß seine Heimat verlassen und in die USA emigrieren. Seine Frau und die beiden Kinder sind bereits in New York. Die Frau arbeitet in einem Warenhaus, er über -nimmt den Haushalt, kauft aus Geldmangel Schlachtabfälle, an denen die Familie fast stirbt. Doch dann nimmt das Ganze eine außerordentliche Wendung: Gerade als das Ehepaar bereit ist, den letzten Halt, einander nämlich, aufzugeben, um vielleicht über neue Beziehungen den Kindern eine Zukunft zu sichern, präsentiert das Schicksal einen deus ex machina, einen Verleger, der die düsteren Texte des gehetzten Europäers veröffentlicht. Geld kommt ins Haus, und der intellektuelle Familienvater beschließt etwas Ungeheures – er beginnt, weitab der amerikanischen Zivilisationsmetropolen, als kleiner Farmer, um sich dem großen, fremden Land physisch zu widmen, ja hinzugeben, und es so zur neuen Heimat zu machen, zumindest seinen Kindern. 'Zwischen zwei Welten' (1942 /43 entstanden) ist ein autobiographischer Roman. Heinrich Hauser (1901–1955) beschreibt darin die Flucht aus Deutschland und sein Leben auf der Farm in der Nähe von Albany, N. Y. Er lebte in den USA ziemlich isoliert, hielt nur Kontakt zu George Grosz, der als Romanfigur auftaucht. 1948 kehrte Hauser nach Deutschland zurück und wurde für kurze Zeit Chefredakteur des 'Stern'. Das Manuskript zu 'Zwischen zwei Welten' fand sich in seinem Nachlaß und wird nun zum ersten Mal publiziert. Darin erweist Hauser sich abermals als einer der großen Stilisten der deutschen Sprache. Von ihm liegen im Weidle Verlag vor: 'Donner überm Meer', Roman (2001) und die Ruhrgebiet-Reportage 'Schwarzes Revier' (herausgegeben von Barbara Weidle, mit einem Nachwort von Andreas Rossmann; ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst).

€ 19,00 (D) * | € 19,60 (A) *

Buchcover: ich meiner mir mich
Pétur Gunnarsson
ich meiner mir mich

Roman

Reykjavík Mitte der 1960er Jahre. Der junge Andri kommt von einem Aufenthalt auf dem Land in die Stadt zurück und muß sich neu einleben; Mutter und Schwester sind in einen modernen Wohnblock gezogen, er geht in eine andere Schule und findet sich in einem unbekannten Umfeld wieder. Und dazu beginnt auch noch seine Pubertät, er leidet unter Erröten, bekommt Pickel, und sein Interesse am anderen Geschlecht nimmt ungeahnte Ausmaße an. Wilde Jahre zwischen Zigaretten- und Alkoholdunst, Schule und Straße, Stadt und Land – zum Soundtrack der Beatles. Eine wunderbare Erzählung über die Mühen des Erwachsenwerdens. Pétur Gunnarsson beschreibt diese Pubertät mit Empathie, Einsicht und Humor. Immer wieder mischt er das Welt-geschehen in die Ereignisse um Andri und seine Schwester Sista. 'ich meiner mir mich' ist der zweite Band der Roman-Tetralogie um Andri Haraldsson, er erschien 1978 in Island.

€ 16,90 (D) * | € 17,40 (A) *

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