»In Collegiis über die Experimental-Physic muß man etwas spielen; der schläfriche wird dadurch erweckt, und der wachende vernünftige, sieht Spielereyen als Gelegenheiten an, die Sache unter einem neuen Gesichtspunckt zu betrachten« schrieb Georg Christoph Lichtenberg im Juni 1782. Es ist bekannt, dass mehr als 2.500 Hörer dem berühmtesten deutschen Physikunterricht des 18. Jahrhunderts an der Göttinger Universität folgten. Jakob Friedrich Dyckerhoff besuchte 1796/97 die Grundkurse über Physik, Chemie, Astronomie und physische Geographie, schrieb und zeichnete fleißig mit. So ist ein einzigartiges Zeugnis von Lichtenbergs spektakulärer Unterrichtspraxis erhalten geblieben. Dyckerhoffs »Skizzenbuch der Experimentalphysik« liefert über 300 Zeichnungen von Experimenten, Instrumenten, Apparaten und Modellen, die für diese Ausgabe vollständig reproduziert und umfangreich kommentiert wurden. Gunhild Berg hebt die Modernität von Lichtenbergs Kolleg hervor, das Studenten und Forscher, aber auch angehende Praktiker und Ingenieure wie Dyckerhoff begeisterte.
Stefan BrüdermannStefan Brüdermann ist Leiter der Abteilung Bückeburg des Niedersächsischen Landesarchivs sowie Vorsitzender der Historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg.
Veröffentlichungen u. a.: Geschichte Niedersachsens, Bd. 4: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts ...
mehrJakob Friedrich DyckerhoffJakob Friedrich Dyckerhoff (1774-1845), Wasserbauingenieur und Architekt des Klassizismus aus Mannheim, studierte Baukunst in Göttingen und Berlin.
mehrUlrich JoostUlrich Joost, geb. 1951, Herausgeber von Lichtenbergs Werken und Briefwechsel; lehrte Neuere deutsche Literaturgeschichte und allgemeine Literaturwissenschaft an der TU Darmstadt.
Veröffentlichungen u. a.: Gottfried August Bürger: Briefwechsel (2015 ff.); ...
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